Wenn man die Uhr um 100 Jahre zurückdrehen würde, hätte man dasselbe Ergebnis wie heute. Frauen haben zwar nach dem Gesetz dieselben Rechte wie Männer, doch in der Praxis werden sie allzu oft gegenüber dem anderen Geschlecht benachteiligt. Ob es die ungleiche Bezahlung im Job ist, die Unterdrückung durch durchgedrehte Ehemänner oder erniedrigende „Grab the Pussy“-Kommentare alá Donald Trump.
Es ist an der Zeit, dass dem Irrsinn ein Ende bereitet wird. Schätzungsweise mehr als 2,5 Millionen Frauen (& Männer!) gingen am Samstag zum weltweiten „Women’s March“ 2017 (Frauenmarsch) auf die Straße, um für ihre Rechte zu demonstrieren. Dabei sich mischten sich auch viele Stars unters Volk, die in ihren Reden endlich Gleichberechtigung einforderten.
Gleichzeitig waren es Demos gegen den neuen Präsidenten Trump, der als frauenfeindlicher Rassist gesehen wird, auch weil er seinen miesen Ruf mit dummen Kommentaren selbst befeuerte. So fand einer der größten Märsche in der Hauptstadt Washington D.C. statt, wo Trump seinen ersten kompletten Tag im Amt absolvierte.
Zu den Stars dort gehörten Amy Schumer, Amy Poehler, Emma Watson, Madonna, Janella Monae, Katy Perry, Alicia Keys, Chloe Moretz, Ashley Judd, Jessica Chastain, Scarlett Johansson, America Ferrera, Sophia Bush, Chrissy Teigen, Lauren Jauregui (Fifth Harmony), Cher, Chaz Bono, Michael Moore, Evan Rachel Wood und viele mehr.
Katy Perry, die im schweinchenrosafarbenen Plüschmantel und mit Nerdbrille mitlief, schrieb auf Instagram:
„Heute marschiere ich mit SO vielen Schwester, aber mein Herst ist am stolzesten darauf, mit meiner blutsverwandten Schwester Angela zu marschieren, die immer mein Schutzengel war. Wir sollten uns alle gegenseitig beschützen. Ich laufe heute mit, weil ich keine Angst mehr habe und ich hoffe, dass ich ein Vorbild für Furchtlosigkeit und Unverwüstlichkeit sein kann. Ich lasse nicht zu, dass irgendjemand mit unterdrückt, zum Schweigen bringt oder mir meine Flügel stutzt.
Für eine lange Zeit verstand ich die wahre Definition des Wortes Feministin falsch, doch jetzt fühle ich mich bevollmächtigt! Ich bin unbestritten eine Feministin! Ich bin heute heute hier, um den Kreis der Unterdrückung und Ungleichheit zu durchbrechen.“
Schauspielerin America Ferrera feierte eine Wiedervereinigung mit ihren „Ugly Betty“ Co-Stars Mark Indelicato und Ana Ortiz. Die Serie lief von 2006 bis 2010.
Ferrera, deren Eltern in den 1970er Jahren aus Honduras in die USA einwanderten, hielt eine aufopfernde Rede.
„Wir sind heute hier und im ganzen Land zusammengekommen, um zu sagen: ‚Mr. Trump, wir wehren uns. Es ist eine herzzerreißende Zeit für Frauen und Immigranten in diesem Land. Unsere Würde, unser Charakter, unsere Rechte sind alle unter Beschuss und eine Plattform des Hasses und der Spaltung kam gestern an die Macht.
Wir marschieren heute für unsere Familien, unsere Nachbarn, für unsere Zukunft, für alle Gründe, die wir für uns beanspruchen. Wir marschieren heute für den moralischen Kern dieser Nation, gegen den unser neuer Präsident einen Krieg führt.“
Auch Superstar Madonna kam nach Washington, um ihre Bekanntheit für den guten Zweck zu nutzen. Wie immer nahm sie kein Blatt vor den Mund. Nachdem sie mehrfach die „F-Bombe“ fallen ließ, brachen CNN und MSNBC kurzerhand die Übertragung ihrer Rede ab. Solche harmlosen Sachen zu zensieren, ist auch nicht gerade hilfreich, um die Stimmung um Land zu verbessern.
„Ja ich bin sauer, ja ich bin aufgebracht – ja, ich habe schrecklich viel darüber nachgedacht, das Weiße Haus in die Luft zu jagen“, wetterte Madonna. Dann sang sie, „I’m not a Bitch, Donald Trump Suck a Dick!“
„Willkommen zu der Revolution der Liebe, zu der Rebellion, zu unserer Ablehnung als Frauen, dieses neue Zeitalter der Tyrannei zu akzeptieren, wo nicht nur Frauen in Gefahr sind, sondern auch alle Randgruppen. Es braucht diesen schrecklichen Moment der Dunkelheit, um uns verdammt noch mal alle wachzurütteln. An alle bösen Zungen, die einwerfen, dass dieser Marsch niemals zu etwas führen wird – FUCK YOU! Das ist erst der Anfang.“
Alicia Keys sang bei dem Washington-Event ihren Riesenhit „Girl on Fire“ und richtete einen Appell an ihre Geschlechtsgenossinnen.
„Ich möchte euch ein großes Dankeschön für eure Courage aussprechen. Danke für eure Fraulichkeit. Lasst uns weiterhin alles ehren, was an unserer Weiblichkeit schön ist.
Wir sind Mütter, wir sind Pflegekräfte, wir sind Künstler, wir sind Aktivisten, wir sind Erfinder, Ärzte und Industrieführer. Unser Potenzial ist unbegrenzt.
Wir werden nicht zulassen, dass unsere Körper von Männern in der Regierung oder wo auch immer besessen und kontrolliert werden. Wir wollen das Beste für alle Amerikaner – keinen Hass, keine Engstirnigkeit, kein Moslem-Register.“
Scarlett Johansson erklärte vor hunderttausenden Menschen, dass sie Donald Trump gern unterstützen würde, wenn er im Gegenzug auch alle Frauen im Land supportet.
„Ich habe Sie nicht gewählt, doch ich will Sie unterstützen können. Aber zuerst muss ich darum bitten, mich, meine Schwester, meine Mutter, meine beste Freundin und alle unsere Freundinnen sowie die Männer und Frauen zu unterstützen, die heute hier sind und beunruhigt die nächsten Schritte abwarten, die ihr Leben drastisch verändern könnten.
Unterstützen Sie meine Tochter, die aufgrund ihrer Bestimmungen in einem Land aufwachsen könnte, das sich rückwärts und nicht vorwärts bewegt.“
Rund 500.000 Menschen gingen in Los Angeles auf die Straßen. Zum Women’s March in L.A. kamen u.a. Lauren Conrad, Willow Smith, Jamie Lee Curtis, Miley Cyrus, Jane Fonda, Julianne Moore, Zoe Kravitz, Demi Lovato, The Edge (U2), Pink mit Familie, Aja Naomi King, Jack Falahee, Alfred Enoch (alle drei „How To Get Away With Murder“), Joseph Gordon-Levitt und Chris Colfer.
Weitere Märsche fanden in New York City (Blake Lively, Amber Tamblyn, Naomi Watts & Yoko Ono), Park City/Utah (Charlize Theron, John Legend & Chelsea Handler), London (Ian McKellen), Vancouver (Vera Farmiga), Las Vegas (Holly Madison) sowie im kleineren Rahmen in Barcelona, Paris und Hamburg statt.
Look who's marching with us! #womensmarch #london pic.twitter.com/e8qR3xvvWh
— ShinyLife (@shinylifeforme) 21. Januar 2017
#WomensMarchinVancouver @WomensMarch Marching with my sister soldier @Iam_BrookeSmith in #Vancouver We're just a couple of Iron Jawed Angels pic.twitter.com/6jWLEPaAnw
— Vera Farmiga (@VeraFarmiga) 21. Januar 2017
#WOMANPOWER #IMAGINEPEACE
love, yoko#WomensMarch #NYC@WomensMarch #WomensMarch@WomensMarchNYC #WomensMarchNYC#WomensMarchOnWashington pic.twitter.com/D2GzZxAY2c— Yoko Ono (@yokoono) 21. Januar 2017
Emma Watson asks for barricade to be removed so she can greet marchers. This is something you don't see every day. #WomensMarchOnWashington pic.twitter.com/Fq41r1KEOI
— Julian Routh (@julianrouth) 21. Januar 2017
Thanks for standing, speaking & marching for our values @womensmarch. Important as ever. I truly believe we're always Stronger Together.
— Hillary Clinton (@HillaryClinton) 21. Januar 2017
Tons of people marching here in LA. #WomensMarch pic.twitter.com/bPrt1gHaY8
— Joseph Gordon-Levitt (@hitRECordJoe) 21. Januar 2017
I wouldn't be who I am today without all the incredible women in my life. Feeling very privileged to be a part of the #WomensMarch today. pic.twitter.com/bjacPLcLaI
— Chris Colfer (@chriscolfer) 21. Januar 2017