MTV VMAs 2016: Kanye Wests Vorbild ist Kanye West

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Kanye West stand gut gelaunt auf der VMA-Bühne | MTV

MTV gab Kanye „Motherfucking“ West für die VMAs 2016 einen Freifahrtsschein und er lieferte ab. Auf der Bühne der Video Music Awards hielt er eine siebenminütige Rede, die in die Annalen eingehen wird. Es ging um sein umstrittenes Musikvideo Famous. Seinen Beef mit Taylor Swift. Weiße, reiche Leute. Seine Vorbilder, zu denen er – wie es soll es auch anders sein – sich selbst zählt.

Kanye betrat unter frenetischem Jubel des Publikums die Bühne im Madison Square Garden. „Ich bin Kanye West und es fühlt sich toll an, das zu sagen, besonders in diesem Jahr. Ich bin hierhergekommen, um mein neues Video zu präsentieren, aber bevor ich das tue, werde ich reden.“

„Später wird ‚Famous‘ vielleicht gegen Beyoncé verlieren, aber ich kann nicht sauer sein. Ich wünsche mir immer, dass Beyoncé gewinnt. Aber damit die Leute verstehen, wie gesegnet wir sind…es war ein Ausdruck der aktuellen Zeit, unseres derzeitigen Ruhms, von uns im Fernsehen. Die Dreistigkeit, Anna Wintour neben Donald Trump zu platzieren – ich hab auch Ray J reingenommen, Bro!“

Kanye rief dann seine verhasste Ex Amber Rose aus, die es schmunzelnd zur Kenntnis nahm. Eine liebevolle Erwähnung seiner Frau Kim Kardashian durfte ebenfalls nicht fehlen.

„Dieser Ruhm, Bro! Ich sehe dich Amber! Meine Frau ist ein G [Gangster]. Nicht viele Frauen würdem einem erlauben, das hier zu sagen. Wir kamen auf demselben Boot, jetzt sind wir im selben Bett. Okay, vielleicht waren es verschiedene Boote. Leute kommen zu mir und sagen, ‚Das stimmt, erzähl das Taylor!‘ Ich antworte, ‚Bro, ich liebe euch alle! Darum habe ich sie angerufen!'“

Damit meinte er das unrühmliche Telefonat mit Taylor Swift, in dem er ihr von seinem Lied und den darin enthaltenen Beleidigungen erzählte. Später leakte Kim den Anruf, um zu beweisen, dass Taylor von den ganzen Sachen Kenntnis hatte. Taylor wiederum zog sich daran auf, nichts davon gewusst zu haben, eine „Bitch“ genannt zu werden. Ein schier nie endendes Drama.

„Wenn du das Gefühl hast, Menschen neben dir sterben zu sehen, dann denkst du dir, was ist der Sinn? Das Leben mag sich auf eine Art wertlos anfühlen. Ich für meine Begriffe setze mich hin und spreche mit älteren, reichen Leuten – a.k.a. Weißen – und sie sagen mir, ‚Vergleich dich nicht mit Steve Jobs. Vergleich dich nicht mit Walt Disney.“

„Meine Vorbilder sind Künstler, Geschäftsmänner – weniger als 10 aus der Geschichte. Truman, Ford, Hughes, Disney, Jobs, West. Heute sind wir hier, um Spaß zu haben. Ich stehe hier vor meinem Idol Puff Daddy. Ich stehe vor meiner Frau Kim Kardashian West. Ich stehe vor der Zukunft, Chance The Rapper.“

„Wir sind unbestritten die Einflussnehmer, die Führer der Gedanken. Ich werde euch allen mein Stück Kunst vorspielen und hoffe, dass ihr eine gute Zeit habt“, sagte Kanye abschließend, bevor er sein neues Video „Fade“ vorstellte.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Kanye West immerhin um ganze sechs Minuten verbessert. Damals kündigte er in einer 13-minütigen Rede seine Kandidatur für den Präsidentschaftswahlkampf 2020 an. Ganz ehrlich, bei ihm können wir uns auch den Flug zum Mond vorstellen.

Think big, be Kanye.