Angelina Jolie & Gwyneth Paltrow: Harvey Weinstein hat uns bedrängt

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Auch Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow soll Harvey Weinstein bedrängt haben | PRPhotos.com

Harvey Weinstein galt lange als das Nonplusultra in Hollywood. Welchen Film er auch produzierte, er wurde zu einem Kinohit. Er verdiente Millionen, seine Stimme hatte Gewicht in der Branche. Doch nun steht er vor den Scherben seiner Existenz. Dieser Vorgang dauerte nur wenige Tage. Immer mehr Schauspielerinnen berichten von ihrer unangenehmen Erfahrung mit Weinstein, der sie sexuell bedrängt haben soll. Nach Ashley Judd und Rose McGowan melden sich nun zwei ganz große Namen der Filmbranche zu Wort – Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow.

Jolie erinnerte sich in einer E-Mail an die ‚New York Times‘ an die Anfänge ihrer Karriere, als ihr Film „Playing by Heart“ (Deutscher Titel: „Leben und lieben in L.A.“) in die Kinos kam. Damals soll Weinstein sich in einem Hotelzimmer an sie herangepirscht haben.

„Ich hatte eine schlechte Erfahrung mit Harvey Weinstein in meiner Jugend. Als Ergebnis dessen entschied ich mich, nie wieder mit ihm zusammenzuarbeiten. Außerdem warnte ich andere davor, als sie es taten“, schrieb die heute 42-Jährige. „Dieses Verhalten gegenüber Frauen, egal in welchem Bereich oder Land, ist inakzeptabel.“

Die ‚New York Times‘ deckte etliche Fälle sexueller Belästigung auf, auch von erzwungenen sexuellen Handlungen ist die Rede. Weinstein wies vorbeugend über seine Sprecherin Sallie Hofmeister die Vorwürfe von sich. Er glaube, dass alle Beziehungen „einvernehmlich“ gewesen seien und hoffe, eine zweite Chance zu bekommen.

Gwyneth Paltrow: Erlebnis mit Harvey Weinstein im Hotelzimmer

Doch die Zahl der Anschuldigungen wächst von Tag zu Tag. Auch Gwyneth Paltrow behauptet, in jungen Jahren von Weinstein bedrängt worden zu sein.

Sie sei gerade zarte 22 Jahre jung gewesen, als Harvey Weinstein sie für die Hauptrolle in der Film-Adaption von Jane Austens Roman „Emma“ castete. Vor Drehbeginn sei es zu einem Vorfall im Peninsula Beverly Hills Hotel gekommen, wo eigentlich ein Arbeitstreffen anberaumt war. Damals habe er sie angefasst und ihr Massagen im Schlafzimmer ans Herz gelegt.

„Ich war praktisch noch ein Kind, ich war wie gelähmt.“ Für sie sei er einfach „Onkel Harvey“ gewesen, doch dieses Bild wurde in kürzester Zeit völlig zerstört. Stattdessen habe Paltrow sich ihrem damaligen Freund Brad Pitt anvertraut, der Weinstein mit den Vorwürfen konfrontierte. Weinstein habe sie schließlich davor gewarnt, die Geschichte noch einer weiteren Person zu erzählen. „Ich dachte, er würde mich feuern“, erinnerte sich die 45-Jährige.

Trotzdem drehte sie 1998 erneut mit Weinstein den Film „Shakespeare in Love“, wofür sie einen Oscar als beste Schauspielerin gewann.