Kate Middleton Verarsche war stundenlang nach Krankenschwester-Tod abrufbar

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Mel Grieg und Michael Christian von 2Day FM

Am Anfang stand eine Telefon-Verarsche – nun ist eine Frau tot. Die Krankenschwester Jacintha Saldanha beging Selbstmord, nachdem der australische Radiosender 2Day FM in dem Krankenhaus anrief, in dem Kate Middleton wegen akuter Schwangerschafts-Übelkeit behandelt wurde und in dem sie an dem Tag Dienst hatte.

Mel Grieg und Michael Christian gaben sich bei ihrem Anruf als Queen bzw. Prinz Charles aus. Saldanha glaubte unglücklicherweise tatsächlich, dass die Königin am Apparat war und stellte die Anrufer zur persönlichen Schwester von Middleton durch, die bereitwillig über den Zustand der Herzogin Auskunft erteilte.

Wenige Tage später war die Rezeptionistin und zweifache Mutter schon nicht mehr am Leben. War der öffentliche Druck auf sie zu groß? Hatte sie Existenzängste? Das alles wirkt nicht wie ein riesengroßer Zufall.

Heute wurde bekannt, dass der Telefonstreich auch noch sieben Stunden nach ihrem Tod auf der Webseite des Radiosenders 2Day FM zu finden war und sicher wurde er nicht wenige Male angeklickt. Anwälte des Senders klärten die Ausstrahlung (lange vor der Todesnachricht) rechtlich ab, aber war es gestern noch moralisch vertretbar, den Audioausschnitt weiter abrufbar zu machen? Wurde es einfach vergessen runterzunehmen?

Die Idee hinter dem Anruf kam von einem gewissen Michael Christian, einem Moderator, der nur wenig bekannt war in Australien. Eigentlich wollten sie direkt mit der Frau von Prinz William sprechen. Den Zuhörern sagte er, „Uns wurde eine Telefonnummer genannt und uns wurde gesagt, dass das die Nummer von dem Krankenhaus ist, in dem Kate Middleton sich derzeit befindet. Wir dachten, wir rufen sie einfach mal an.“

„Oh Hallo, könnte ich bitte mit Kate sprechen, meiner Enkeltochter?“, fragte die Fake-Queen. Jacintha Saldanha antwortete nur knapp, „Oh ja, bleiben sie einfach dran gnädige Frau.“ Dann stellte sie den Anruf durch. Christian (sprach die Stimme von Charles) konnte sein Glück kaum fassen: „Wenn das funktioniert hat, war das der leichteste Telefonscherz, den wir jemals gemacht haben!“

Auch nachdem sich das Moderatorenteam in einem Statement für die Aktion entschuldigte, rührte Christian weiter die Werbetrommel dafür. Bei Twitter schrieb er einen Tag später. „Ihr habt immer noch nicht den Telefonscherz gehört, über den die ganze Welt spricht? Hört ihn euch hier an…“ Am Freitag tweetete er noch, „Es ist fast Showtime! Das Neueste zum königlichen Streich folgt…“

Eine halbe Stunde später wurde Saldanha, die als „eine sehr nervöse Person“ beschrieben wurde, leblos aufgefunden. Die mittlerweile untergetauchten Moderatoren haben ihre Twitter-Accounts gelöscht.