Andrew Lincoln: JEDER ist entbehrlich bei „The Walking Dead“

Rick Grimes stand bei „The Walking Dead“ schon ALLES durch. Zombieherden, irre Menschen, den Governor (apropos irre Menschen…), den Tod seiner Frau und Negans Forderung, seinem Sohn Carl (Chandler Riggs) die Hand abzuhacken (was sich als Bluff herausstellte). Für uns Zuschauer wirkt es so, als ob er bis zum bitteren Ende auf Sendung bleiben wird, während um ihn herum die Co-Stars wegsterben. Hauptdarsteller Andrew Lincoln meint allerdings, dass selbst Rick austauschbar sei. Wird also auch er irgendwann einen Heldentod sterben? Und wie soll die Show danach überhaupt weitergehen?

In einem ausführlichen Interview mit der ‚Los Angeles Times‘ sagte Lincoln, dass er bis Staffel 6 tatsächlich dachte, seinen Job sicher zu haben. Doch wenn wir eines gelernt haben, dann, dass es sowas wie Sicherheiten in TWD nicht gibt.

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Andrew Lincoln wird voraussichtlich das Staffel 7 Finale von „The Walking Dead“ überleben | Gene Page / AMC

„Ich bin der Typ, der ganz am Anfang im Krankenhaus aufwacht – ich wollte gern denken, dass es eine Art Jobsicherheit gibt. Aber dann taucht plötzlich Negan mit diesem schrägen Baseballschläger auf und alles ist möglich. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich denke, dass Rick fasertief in der Show drinsteckt. Aber Glenn tat das auch. Wir sind alle entbehrlich in dieser Show.“

Lincoln hat auch eine gewisse Angst davor, von den Drehbuchschreibern eines Tages rausgeschrieben zu werden. Als er das Skript von Folge 7×12 („Say Yes“) las, bekam er es mit der Angst zu tun. Darin unterhielten sich Rick und Michonne (Danai Gurira) über seinen Tod, falls der irgendwann kommen sollte. Kurzzeitig wollten uns die Serienmacher auch glauben lassen, dass er auf dem verlassenen Jahrmarkt von Walkern zerfleischt wurde, bis er Gott sei Dank quicklebendig aus einer Kiste gekrochen kam.

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Gene Page/AMC

Andrew Lincoln brauchte danach ein offenes Ohr, um sich seine Ängste von der Seele zu reden. Das fand er bei Norman Reedus (Daryl). „Ich erinnere mich daran, wie er mich panisch anrief. Ich musste ihn beruhigen, nachdem er das Drehbuch gelesen hatte. Wir verbrachten mehrere Stunden am Telefon.“

Der Engländer sagte weiter, dass der Beginn einer neuen Staffel immer mit Furcht verbunden ist.

„Die Sache, die mir Angst macht, ist nicht unbedingt der erste Tag einer Staffel, sondern die enorme Tragweite der Aufgabe, die vor mir liegt. Besonders diese Staffel war brutal. Am Ende bin ich zusammengebrochen.“

Auch gibt er zu, dass Rick bisweilen autoritäre Züge an den Tag legt. Aber: „Wenn Rick ein besserer Anführer wäre, dann weiß ich nicht, ob wir diese Zuschauer hätte, um ehrlich zu sein.“