
Mit viel Lärm verabschiedete sich Stefan Raab in der Nacht auf Sonntag von der großen Showbühne. Die letzte Sendung „Schlag den Raab“ überraschte mit neuen Regeln und der garantierten Ausschüttung des 1,5 Millionen Euro dicken Jackpots.
Normalerweise war es immer so, dass sich ein Kandidat stundenlang bis zur totalen Erschöpfung ein Duell mit Raab lieferte. Diesmal gab es nicht nur einen Gewinner, da nach jeder Runde ein neuer Zuschauer aus dem Publikum um 100.000 Euro spielen durfte. Handverlesen von Steven Gätjen. Insgesamt versuchten 15 Personen ihr Glück.
Der #Raabinator wollte natürlich wie immer jedes Spiel für sich entscheiden, doch wirkte dabei längst nicht mehr so verbissen wie in den 54 Ausgaben zuvor, die seit dem 23. September 2006 über den Schirm gingen.

Erste Gegnerin für Stefan war Victoria. Die Aufgabe: Von der Studiodecke schwebende Papierengelchen mussten mit einem Käscher eingefangen werden. Stefan Raab fing besser. In weiteren Spielen wurden Klötzchen gestapelt, mit Buggys um die Wette gefahren, Texte auswendig gelernt und sich mit Mini-Karts im Studio duelliert. Von 15 Spielen entschied Raab 9 für sich. Damit kann der Entertainer beruhigt in seine wohlverdiente Schaffenspause gehen.
Und für den 24-jährigen Hendrik aus Friedensfeld bei Wesel endete der Abend mit dem Hauptgewinn. Er kam als stinknormaler Zuschauer zu „Schlag den Raab“ und fuhr als Millionär wieder nach Hause. Das 16. Spiel „Klackern“ entschied über den Jackpot, in dem noch 900.000 Euro lagen. Aus einem Plastikkörbchen wurde eine Kugel rausgeschossen, die wieder aufgefangen werden musste. Viele jung gebliebene Erwachsene werden sich noch gut an das Spiel aus der eigenen Kindheit erinnern. Hendrik war als erstes an der Reihe und meisterte die Aufgabe mit Bravour. Keiner der anderen Finalisten fing die Kugel, also sicherte sich der Mickie-Krause-Fan völlig verdient die prall gefüllten Geldkoffer.

Das große Finale gehörte dann wieder Stefan Raab, der ein letztes Mal zeigte, was für ein großer Unterhalter er ist. „Ich will gar nicht viel sagen. Sie wissen, die Show endet immer mit einem Lied. Ich bedanke mich, dass Sie zugeschaut haben in den ganzen Jahren. Und glücklicherweise sind die Heavytones heute hier, deswegen sing ich noch was für Sie.“
Also stimmte er den Klassiker „One Moment in Time“ an. Whitney Houston hat sich vermutlich im Grabe umgedreht, doch trotz der stimmlichen Defizite war es ein super emotionaler Moment. Im Anschluss sendete ProSieben ein Testbild. „Im Moment sind alle Fernseher besetzt, bitte haben Sie noch etwas Geduld. Der nächste freie Fernseher ist für Sie reserviert.“ Soll es das endgültig gewesen sein? Noch nicht ganz, denn nach schier endlosen Sekunden tauchte Raab wieder auf und rockte mit Mantel und Rentier-Geweih die Bühne. Der Weihnachtshit „Run Rudolph Run“ von Chuck Berry war der krönende Abschluss von neun tollen Jahren #SDR und 16 Jahren Raabmania auf ProSieben.

Zwar kündigte er im Sommer an, seine „Fernsehschuhe an den Nagel zu hängen“, doch es kursiert ein Gerücht, dass das ZDF an ihm dran sei. Dazu passt der Tweet des Senders in Richtung der Konkurrenz, „@ProSieben Wir wünschen euch einen schönen #SdR-Abend und alles Gute für Stefan Raab! #Raabschied“. Auch Steven Gätjen ist zu dem gebührenfinanzierten Sender abgewandert.