Vorletzte! Levina kann den ESC-Fluch nicht brechen

Warum hat uns Europa nicht mehr lieb?

Bloß nicht Letzte werden – dieses Ziel rief Levina im Vorfeld des ESC 2017 in Kiew aus. Das schaffte sie auch, nur genügte das am Ende nicht, um die deutsche Ehre beim Eurovision Song Contest wiederherstellen. Mit dem vorletzten Platz im Gepäck tritt Levina die Heimreise aus der Ukraine an.

Levina-ESC-2017
Foto: Thomas Hanses

Ewig lang mussten die Levina-Fans vor den Fernsehapparaten ausharren, weil sie von Platz 21 ins Rennen ging. Doch sie wurden für das Warten belohnt. Ihr Auftritt mit der Hymne „Perfect Life“ war tadellos. Sie strahlte auch über beide Ohren, als wollte sie ganz Europa in die Arme schließen. Leider erwiderten die 42 Voting-Nationen die Liebe nicht.

Lange Zeit kamen gar keine Punkte. Irgendwann erlöste uns Irland mit seinen 3 Jurypunkten und bewahrte Deutschland vor der totalen Blamage. Beim Televoting kamen weitere 3 Punkte aus der Schweiz hinzu.

6 Pünktchen bedeuteten den vorletzten Platz (nur Spanien war schlechter) und die Erkenntnis, dass Europa uns irgendwie nicht mehr lieb hat. Schon in den letzten beiden Jahren kamen die deutschen Teilnehmerinnen Jamie-Lee („Ghost“) und Ann Sophie („Black Smoke“) nicht über den letzten Platz hinaus.

Nach der Show sagte eine sichtlich geknickte Levina:

„Vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben. Ich bin natürlich total traurig; kann man natürlich verstehen. Aber ich bedanke mich auch bei Irland – die haben uns ja schon 3 Punkte gegeben. Und außerdem sind wir nicht Letzter geworden, sondern nur Vorletzter. Und wenn das jetzt 25 Jahre so weitergeht, dann sind wir in 25 Jahren auf Platz 1. Ich versuche immer noch, das Positive aus dem Negativen zu suchen.“

Dennoch würde sie ihre Teilnahme am ESC für nichts auf der Welt eintauschen.

„Es war trotzdem eine wundervolle Erfahrung, ich hatte so viel Spaß. Ich hab tolle neue Leute kennengelernt, ich war hier mit dem Team zusammen und es hat super Spaß gemacht. Wir werden jetzt auf jeden Fall noch feiern.“

Gewinner des Eurovision Song Contests ist der etwas verrückt wirkende Portugiese Salvadir Sobral mit seinem Titel „Amar Pelos Dois“.

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Foto: Andres Putting