Sean Penn: Partytime nach El Chapo Interview

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Shakehands; Sean Penn und der Kartellboss El Chapo | Sean Penn/Rolling Stone

Sean Penn war so erleichtert, sein Interview mit dem berüchtigten Drogenboss El Chapo unbeschadet hinter sich gelassen zu haben, dass er auf dem Rückflug erst mal die Korken knallen ließ.

Der Hollywoodstar hatte Anfang Oktober die einmalige Gelegenheit, den Schwerverbrecher im mexikanischen Dschungel zu treffen, wo dieser ihm mehrere Stunden lang unter schwerster Bewachung Rede und Antwort stand. El Chapo, der in Wirklichkeit Joaquín Guzmán heißt, sprach über seine Kindheit, seinen Einstieg ins Drogengeschäft und seinen Ausbruch aus dem Gefängnis.

Vorangegangen war eine minutiöse Planung mit Burner-Phones und anonymen Email-Adressen, damit keine staatlichen Behörden auf die Spur des Kriminellen geführt werden konnten.

‚TMZ‘ berichtet, dass Penn Hilfe von der mexikanischen Schauspielerin Kate Del Castillo hatte. Während sie auf der Hinreise an Bord des Hawker 900 Privatjets von Kalifornien nach Guadalajara praktisch kein Wort miteinander wechselten, fiel auf dem Rückflug die ganze Anspannung von ihnen ab. Sie lachten, tranken Alkohol und umarten sich freudig.

Verständlich, denn das Interview hätte sich auch als Albtraum herausstellen können, zum Beispiel wenn El Chapo misstrauisch geworden wäre oder Penn mitten in die blutige Verhaftung geplatzt wäre. Am 08. Januar wurde er nach einem Feuergefecht mit Marineinfanteristen festgenommen. Fünf Gefolgsleute verloren dabei ihr Leben, auf der anderen Seite wurde nur ein Soldat verletzt.

Unterdessen könnte die Aktion für Sean Penn ein rechtliches Nachspiel haben. Zwar könne er nicht für das reine Treffen mit El Chapo belangt werden, jedoch für Sachen, mit denen Guzmán profitiert hätte. Angeblich willigte er ein, den Schauspieler zu treffen, weil er eine eine filmische Biografie über sein Leben drehen wollte. Mehrere Staatsanwälte sollen bereits an dem Fall dran sein. Eventuell wird sogar das Handy konfisziert, um die Konversationen mit El Chapo zurückzuverfolgen. Da jedoch Wegwerfhandys genutzt wurden, wird das wohl schwer werden. Eine Möglichkeit sei außerdem, dass Penn als Zeuge vor Gericht aussagen muss.