Quentin Tarantino: Gewaltvolle Filme sind nicht am Newtown-Massaker schuld

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Jamie Foxx & Quentin Tarantino | PR Photos

Ende der letzten Woche schoss ein Irrer in einer Grundschule der US-Kleinstadt Newtown um sich und tötete 27 Menschen. Jetzt werden erneut Stimmen laut, dass Gewalt in Filmen solche Massaker begünstigen. Das will aber Kultregisseur Quentin Tarantino nicht auf sich sitzen lassen.

In einem Interview mit der ‚BBC‘ sagte der Filmemacher, „Ich denke einfach, es gibt Gewalt auf der Welt, Tragödien passieren, gebt den Spielmachern die Schuld.“ Tarantino verteidigte auch seinen neuen Streifen „Django Unchained“, in dem viel geschossen wird. „Es ist ein Western. Macht mal halblang.“

Seine Hauptdarsteller sehen die Sache allerdings anders. Jamie Foxx erklärte, „Wir können uns nicht abwenden und sagen, dass die Gewalt in Filmen oder alles was wir machen, keine Art an Einfluss hätte. Das tut es.“

Für Österreichs Hollywood-Export Christoph Waltz steht fest, dass die Verantwortung der Medien größer sei, als die der Geschichtenerzähler. „Django ist gewalttätig, aber es handelt sich um keine inspirierende Gewalt.“

Kerry Washington, die im Film von einem skrupellosen Plantagenbesitzer (Leonardo DiCaprio) versklavt wird, drückte ihre Gedanken zum Thema folgendermaßen aus. „Ich denke, dass es wichtig ist, die Möglichkeit zu haben, über Gewalt zu sprechen und sie nicht nur als Entertainment sehen, sie mit den Verfehlungen zu verbinden, den Ungerechtigkeiten, den sozialen Missständen.“

Die Schießerei von Newtown kann leider auch mit viel Gerede nicht mehr rückgängig gemacht werden. Einem Quentin Tarantino oder anderen Regisseuren die Schuld in die Schuhe zu schieben, wäre sicher zu einfach. Wesentlich besser wäre es, wenn die Amis endlich ihre Waffengesetze modernisieren und nicht mehr jede durchgeknallte Person an eine Waffe kommen kann.