Fritz Wepper: Sein Leben nach der dramatischen Herz-OP

Sein Herz war quasi tot! Sechs Stunden lang, in denen Fritz Weppers Herz gänzlich außer Funktion gesetzt wurde, operierten Ärzte der Universitätsklinik Innsbruck den 75-jährigen Schauspieler. Wie geht es ihm heute nach diesem schweren Eingriff im November 2016?

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Foto: Klaus Becker

Routineuntersuchung führt zu lebensrettender Marathon-OP

Fritz Wepper leidet seit mehr als 30 Jahren an einer Herzklappeninsuffizienz, hatte aber „keine bewussten Beschwerden wie Atemnot, Brustschmerzen oder ähnliches“, erinnert er sich. Dann der Schock kurz vor der geplanten Routine-OP an der Aortenklappe: „Einen Tag vorher sagte mir der Arzt, dass die Stelle, wo die Herz-Lungen-Maschine angesetzt werden sollte, sehr kompliziert und angegriffen ist“, so Wepper. Es folgte eine sechsstünde Operation am offenen Herzen, bei der eine Aortenprothese eingesetzt wurde. „Ich bin den behandelnden Ärzten unendlich dankbar. Sie haben mein Leben gerettet“, äußert sich der gebürtige Münchner.

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Foto: Klaus Becker

Chronische Herzinsuffizienz – wenn das Herz schlapp macht

In Deutschland leiden knapp zwei Millionen Menschen an chronischer Herzschwäche, Männer sind davon dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Bei der chronischen Herzinsuffizienz ist das Herz geschwächt und pumpt nicht mehr ausreichend sauerstoffreiches Blut durch den Körper. Typische Symptome im Alltag: Erschöpfung selbst bei leichter körperlicher Anstrengung. In den meisten Fällen geht der Herzschwäche die Volkskrankheit Bluthochdruck oder die koronare Herzkrankheit voraus. Einige Herzpatienten allerdings, so wie Wepper, leben mit der Erkrankung weitestgehend beschwerdefrei. Trotzdem sind regelmäßige Routinechecks Pflicht.

Chronische Herzschwäche wird zunächst mit Medikamenten therapiert. Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung kommen Betablocker oder ACE-Hemmer zum Einsatz. Bleibt der erwünschte Erfolg aus, kann die Wirkstoffkombination aus Sacubitril und Valsartan die Symptome lindern und den Gesundheitszustand merklich verbessern. Funktioniert wie bei Fritz Wepper eine Herzklappe nicht mehr richtig und sind alle Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft, ist eine Operation notwendig.

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Foto: Klaus Becker

Serienstar Wepper ist fit für neue Folgen von „Um Himmels Willen“

Mit seinem Jagdhund Aron geht der Schauspieler wieder regelmäßig am Tegernsee spazieren, fährt Fahrrad oder schwingt die Nordic-Walking-Stöcke. Als Patient sieht er sich nicht mehr, lässt aber durch regelmäßige Kontrollen seine Herzkapazität und die Blutwerte überwachen. Die wichtigsten Reha-Maßnahmen nach der gut überstanden OP lauten Bewegung an der frischen Luft und ein gesunder Lebenswandel. „Ich habe mit dem Rauchen aufgehört, trinke kaum Alkohol und ernähre mich gesund“, berichtet Wepper. Und schaut optimistisch nach vorn: Ab Mai beginnen für ihn die Dreharbeiten für neue Folgen der TV-Serie „Um Himmels Willen“. Im November vergangenen Jahres hätte Fritz Wepper nicht gedacht, jemals wieder vor der Kamera zu stehen …