ESC 2016: Letzter Platz für Jamie-Lee, Ukraine gewinnt

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Enttäuschung bei den deutschen Fans: Jamie-Lee erhielt fast keine Punkte aus Europa | Anna Velikova (EBU)

Was hat Europa nur gegen Deutschland? Schon wieder hat ein deutscher Beitrag beim Eurovision Song Contest eine herbe Klatsche erlitten. Jamie-Lee Kriewitz hat trotz eines tollen Auftritts mit „Ghost“ nur den letzten Platz belegt. Damit wiederholte sich die Schmach vom Vorjahr, als Ann Sophie Dürmeyer Bummelletzte wurde. Strahlende Siegerin des ESC 2016 war Jamala aus der Ukraine.

Man kann Jamie-Lee nicht vorwerfen, nicht alles für den Sieg getan zu haben. Mit ihrem kreativen Manga-Kostüm hob sie sich aus der Masse der 26 ESC-Teilnehmer ab. Ihren Ohrwurm „Ghost“ trug sie ohne irgendwelche Patzer vor. Obendrein ist Jamie-Lee jung und frisch, was eines der Erfolgsrezepte von Lena Meyer-Landrut gewesen zu sein schien, die 2010 als Gewinnerin aus Oslo abreiste.

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Thomas Hanses (EBU)

Das neue Punktesystem des Grand Prixs machte es bis zum Schluss spannend. Jamie-Lee bekam von den ausländischen Jurys zwar nur einen mickrigen Punkt, doch die große Hoffnung lag auf den europäischen Zuschauern, die ihr noch einen der vorderen Plätze hätten bescheren können. Leider wurde nichts daraus. Es kamen nur noch 10 Punkte dazu. Mit insgesamt 11 Pünktchen bedeutete das wieder einmal den letzten Platz.

Selbst Polen, das fast bis zum Schluss auf dem vorletzten Platz festhing, weil die Länderjurys Michał Szpaks Beitrag „Colour Of Your Life“ nichts abgewinnen konnten, schaffte es am Ende noch mit 229 Punkten auf Rang 8. Vorletzte wurde schließlich Gabriela Gunčíková („I Stand“) aus der Tschechischen Republik, die immerhin auf 41 Punkte kam.

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Jamala ist die Gewinnerin des diesjährigen Eurovision Song Contests | Anna Velikova (EBU)

Keine Frage, Jamala hat verdient den ESC 2016 gewonnen (534 Punkte), eine bessere Platzierung für uns wäre dennoch nicht zu viel verlangt gewesen. Jamalas Song „1944“ erzählt die traurige Geschichte ihrer Großeltern, die unter Stalin eine Vertreibung von der Krim miterlebten. Damit findet der nächste ESC zum zweiten Mal in der Ukraine statt. 2004 erhielt Ruslanas „Wild Dances“ die meisten Votes der Zuschauer.

Das Endergebnis des ESC 2016 im Überblick:

  1. Ukraine 534 Punkte
  2. Australien 511 Punkte
  3. Russland 491 Punkte
  4. Bulgarien 307 Punkte
  5. Schweden 261 Punkte
  6. Frankreich 257 Punkte
  7. Armenien 249 Punkte
  8. Polen 229 Punkte
  9. Litauen 200 Punkte
  10. Belgien 181 Punkte
  11. Niederlande 153 Punkte
  12. Malta 153 Punkte
  13. Österreich 151 Punkte
  14. Israel 135 Punkte
  15. Lettland 132 Punkte
  16. Italien 124 Punkte
  17. Aserbaidschan 117 Punkte
  18. Serbien 115 Punkte
  19. Ungarn 108 Punkte
  20. Georgien 104 Punkte
  21. Zypern 96 Punkte
  22. Spanien 77 Punkte
  23. Kroatien 73 Punkte
  24. Großbritannien 62 Punkte
  25. Tschechien 41 Punkte
  26. Deutschland 11 Punkte