ESC 2014: Vitali Klitschko fordert Mitleids-Anrufe für die Ukraine

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ESC 2014: Maria Yaremchuk tritt für die Ukraine an | Foto: Eurovision/Andres Putting (EBU)

Wenn am Samstagabend in Kopenhagen der Eurovision Song Contest (kurz: ESC 2014 oder Grand Prix) stattfindet, dann werden auch politische Statements erwartet. Die russischen Vertreterinnen werden möglicherweise ausgebuht und wenn es nach Vitali Klitschko geht, dann bekommt die ukrainische Teilnehmerin Maria Yaremchuk („Tick Tock“) Mitleids-/Solidaritäts-Anrufe aus den Nachbarländern.

Grund ist die derzeitige Krise in dem Land, beider auch die Russen und deren Präsident Wladimir Putin kräftig mitmischen. Sollte man die Musik wirklich für politische Zwecke missbrauchen?

Vitali Klitschko, der monatelang aktiv auf dem Maidan demonstrierte, sagte zur ‚Bild‘-Zeitung, „Musik hat genauso wie Sport die Kraft, Menschen zu einen. In dieser historischen Situation für die Ukraine wäre es ein tolles Zeichen, wenn die europäischen Zuschauer die ukrainische Kandidatin besonders unterstützen.“

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Die Russinnen Masha und Nastya singen für Russland | Foto: Eurovision/Andres Putting (EBU)

Leidtragende könnten die 17-jährigen Zwillinge Masha und Nastya Tolmachevy sein, die bereits im 1. Halbfinale mit Buh-Rufen empfangen wurden. Diesmal stehen sie vor 100 Millionen Menschen auf der Bühne, wenn sich das wiederholt, dann wäre das zwar ein klares Zeichen für Putin, dass Europa mit seiner Politik nicht einverstanden ist, aber für die zwei Frauen eine Peinlichkeit sondergleichen. Sie können nichts für die Eskapaden ihres Landesvaters.

Die ehemalige Grand-Prix-Siegerin Nicole findet es ebenfalls nicht richtig, den Eurovision Song Contest zu politisieren. „Mir tun die russischen Mädchen wahnsinnig leid. Was können die denn für Putins Politik? Ich fand ihren Auftritt ganz erfrischend, wenn auch nicht herausragend. Der Auftritt der Ukrainerin Maria hat mir leider gar nicht gefallen.“

Das ESC-Finale 2014 wird ab 20:15 Uhr live im Ersten übertragen. Für den deutschen Beitrag sorgen die Mädels von Elaiza, die mit ihrem Ohrwurm „Is It Right“ Europa überzeugen wollen.