Elyas M’Barek: „Fack Ju Göhte“ ist seine bisher reifste Rolle

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Elyas M’Barek und Karoline Herfurth | © 2013 Constantin Film Verleih GmbH / Mathias Bothor

Ab dem 7. November läuft „Fack Ju Göhte“ mit Elyas M’Barek und Karoline Herfurth in den deutschen Kinos.

Die Hauptrolle des Kleinkriminellen Zeki Müller, der zum Aushilfslehrer wird, damit er seine unter der Schulturnhalle vergrabene Beute bergen kann, schrieb Bora Dagtekin für keinen anderen als seinen Lieblingsschauspieler Elyas M’Barek. Zeki ist der Sohn einer Prostituierten, wird aus dem Knast entlassen und durchlebt als angeblicher Lehrer an der Goethe-Gesamtschule nochmal seine Schulzeit.

Für den Schauspieler war diese Rolle eine ganz neue Erfahrung. Sonst wird er oft für die Rolle eines Jugendlichen gecastet, doch in diesem Film war alles anders.

„Zeki Müller ist bislang meine reifste Rolle. Ich spiele keinen Jugendlichen mehr, sondern einen Lehrer – und die Leute kaufen mir das tatsächlich ab. Zeki ist ja eigentlich ein Kleinkrimineller, der aus dem Knast kommt und an die Beute aus seinem letzten Raubzug will. Leider wurde über das Versteck inzwischen eine neue Turnhalle gebaut. Deshalb greift er zu seiner eigenen Technik, um an das Geld zu kommen. Er heuert als Lehrer an, um Zugang zum Keller zu bekommen, aus dem er sich rangräbt.“

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Elyas M’Barek und Karoline Herfurth | © 2013 Constantin Film Verleih GmbH / Christoph Assmann

Auf den ersten Blick ist der neue Lehrer an der Goethe-Gesamtschule kein Anwärter für den Preis als Lehrer des Jahres. Doch Elyas sieht nicht nur seine schlechten Eigenschaften.

„Anfangs ist es sicher ein Drama, dass Zeki den Unterricht leitet, weil er weder Ausbildung noch Ahnung hat. Aber dann sorgt er doch für frischen Wind an der Schule. Er kommuniziert mit den Schülern quasi in ihrer eigenen asozialen Sprache.“

Der Film zeigt, „dass nicht alle Lehrer doof sind“. Auch in der Schulzeit des Schauspielers gab es Lehrer, die Elyas wichtige Dings fürs Leben beibrachten. „Es gab auch in meiner Schullaufbahn Lehrer, die eine Art Vorbildfunktion hatten. Die fand ich cool. Die haben mir Werte vermittelt und etwas für mein Leben beigebracht.“

Der coole Zeki verliebt sich in „Fack Ju Göhte“ ausgerechnet in die uncoole Lehrerin Lisi Schnabelstedt, die das genaue Gegenteil von ihm ist. Elyas M’Barek verrät, was gerade diese Liebe so spannend macht.

„Weil dieser Gegensatz das Geheimnis einer guten Komödie ist. Zwei Menschen zuzuschauen, die auf den ersten Blick überhaupt nicht zueinander passen, ist immer interessant. Das war bei Cem und Lena in ‚Türkisch für Anfänger‘ genauso. Lisi steht für all das, was Zeki fehlt. Sie komplettiert ihn sozusagen. Sicher bedeutet so eine anständige und süße Frau für Zeki auch Geborgenheit. Und es berührt ihn ,dass sie an ihn glaubt und mehr in ihm sieht. Sie kitzelt den guten Kerl in ihm raus und das will er ja eigentlich lieber sein als ein Arschloch.“

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Elyas M’Barek und Karoline Herfurth | © 2013 Constantin Film Verleih GmbH / Christoph Assmann

Die Zusammenarbeit mit seiner Kollegin Karoline Herfurth war sehr harmonisch, was die Schauspielerin am Set sogar beklagte!

„Karoline hat sich mal beklagt, dass es am Set zu harmonisch zwischen uns beiden zugeht. Sie wünschte sich mehr private Spannung, damit uns das Spielen der Rollen leichter falle. Ich habe ihr direkt einen Streit angeboten, aber darauf ging sie nicht ein. Karoline ist eine professionelle, total umgängliche und bezaubernde Kollegin.“

In „Fack Ju Göhte“ gehörte ausnahmsweise mal Elyas M’Barek zum alten Eisen. Die Zusammenarbeit mit so vielen jungen Schauspielern hat ihm sehr gefallen, wie er verriet.

„Es ist Wahnsinn, wie viele gute Nachwuchsdarsteller es gibt. Ich musste ständig lachen, wenn ich denen zugeschaut habe. In einigen Szenen saßen aber auch kleine Kinder vor mir in der Klasse. Ich glaube, die hatten richtig Schiss, als ich die anschreien musste. Die guckten mich völlig verstört an. Ich habe mich auch entschuldigt und denen gesagt, dass ich im normalen Leben total nett bin und dass ich das alles nur für den Film machen muss.“