DSDS 2018: „Tupac’s Sohn“ ist in Wahrheit psychisch krank

Diego hielt die Jury auf Trab

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Diego aus Düsseldorf versucht die Jury (v.l.) Mousse T., Carolin Niemczyk, Ella Endlich und Dieter Bohlen von sich zu überzeugen | MG RTL D / Stefan Gregorowius

Ein junger Mann, der sich als Sohn des lange verstorbenen Rappers Tupac (oder 2Pac) ausgab, hielt die Jury von DSDS 2018 ganz schön in Atem. Jetzt stellt sich heraus, dass der Kandidat psychisch krank ist.

Dabei hätte an der Geschichte durchaus was dran sein können. Diego sieht nämlich nicht nur ähnlich aus wie Tupac, sondern legte auch noch ein ganz ordentliches Talent in Sachen Rapmusik an den Tag.

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MG RTL D / Stefan Gregorowius

Mit „Rake It Up“ von Yo Gotti feat. Nicki Minaj rockte er beim Köln-Casting die Bude, sprang sogar aufs Jurypult und verabschiedete sich wieder mit einem Backflip. Doch nicht, ohne der Jury um Carolin Niemczyk, Mousse T., Ella Endlich und Dieter Bohlen vorher eine abenteuerliche Geschichte aufzutischen.

„Erzählst du uns noch etwas von deiner Familie?“, fragte Bohlen. „Ich muss ganz ehrlich sagen, ich wurde gekidnappt! Von der Mafia.“

Wie bitte? „Die haben mich nach Deutschland gebracht. Aber ich muss halt weg von hier.“ Zurück nach Amerika müsse er und welche Option liegt da näher, als zu DSDS zu gehen? „Ich seh auch aus wie Tupak Shakur und das ist halt mein Vater. Er hat viele Söhne, der Mann hat viele Söhne.“

„Und einer bist du davon? Geil!“, zeigte sich Bohlen beeindruckt.

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MG RTL D / Stefan Gregorowius

Offenbar hegte keiner einen Zweifel an der Story und so wurde Diego sogar in die nächste Runde geschickt. Mousse T. war das Ganze zu mau, machte aber wenigstens ein Selfie mit „Tupac’s Sohn“. So eine Gelegenheit bietet sich einem ja schließlich nicht alle Tage.

Der Poptitan erklärte, „Dem Sohn von Tupac würde ich niemals ein nein geben“.

Offiziell hat Tupac, der am 13. September 1996 in Las Vegas erschossen wurde, keine Kinder. Und so stellt sich die abstruse Geschichte letztendlich als großes Märchen heraus. Im ‚Bild‘-Interview gestand Diego nun, dass er an einer durch Drogen ausgelösten Psychose leidet. Seit vier Jahren lebe er in einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen.

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MG RTL D / Stefan Gregorowius

Noch hat er die Chance, Deutschland sucht den Superstar zu gewinnen. Dann aber hoffentlich wegen seines Talentes und nicht wegen irgendeiner hanebüchenen Geschichte. Seine Einrichtung, die Graf Recke Stiftung, unterstützt ihn bei dem Vorhaben.

„Diego wird in einem unseren stationären Häuser für Menschen mit psychischen Einschränkungen betreut. Sein größter Wunsch ist es, als Musiker und Model erfolgreich zu sein und an der RTL-Show ‚Deutschland sucht den Superstar (DSDS)‘ teilzunehmen. Wir nehmen dieses Anliegen sehr ernst und begleiten ihn nach sorgfältiger Klärung aller damit verbundenen Fragen bei der Teilnahme. Jeder Mensch soll seine Wünsche und Träume verwirklichen können, ohne in seinem Recht auf Selbstbestimmung eingeschränkt zu werden. Wir wünschen Diego tolle Erfahrungen und einen respektvollen Umgang mit ihm als Mensch mit besonderem Unterstützungsbedarf.“