Amtseinführung: Donald Trump als neuer US-Präsident vereidigt

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Donald Trump wurde vereidigt | CBS

Donald Trump ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Jetzt auch ganz offiziell. Heute wurde der äußerst unbeliebte Milliardär tatsächlich vereidigt.

Hunderttausende Menschen säumten die Straßen Washingtons und strömten zum Kapitol, an dessen Fuße die pompöse Amtseinführung abgehalten wurde. Unterdessen gingen ebenso viele Leute überall im Land zu Gegendemonstrationen auf die Straße.

Neben dem gewählten Präsidenten ließen sich auch der abgelöste Commander in Chief Barack Obama mit seiner Frau Michelle, George W. Bush mit seiner Frau Laura sowie Bill und Hillary Clinton blicken.

Zunächst musste der neue Vize-Präsident Mike Pence auf die Bibel schwören. Dann, um Punkt 12 Uhr Ortszeit, wurde Donald Trump vor den Augen seiner Frau Melania und den Kindern vereidigt. Anschließend hielt er eine 20-minütige Kampfrede, in dem er mit typischer Wahlkampfrhetorik Amerika in den Mittelpunkt rückte. Oder um es mit seinen Worten zu sagen: „America First!“

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N24

„Ich danke Ihnen. Wir, die Bürger der Vereinigten Staaten, werden große Anstrengungen übernehmen, unser Land wieder zu neuer Größe zu führen, für unser Volk, für unsere Menschen“, sagte Trump den zehntausenden Menschen am Kapitol und Millionen vor den Fernsehapparaten.

„Das ist wichtig, auch für die Welt und für unseren Einfluss in der Welt. (…) Es werden auch schwierige Zeiten werden, aber wir werden durchhalten.“

Etwas heuchlerisch dankte Trump den Obamas für ihre Dienste, während er im selben Atemzug praktisch alles aufzählte, was in den USA schiefläuft. „Ich bedanke mich bei Barack und Michelle Obame für ihre Hilfe bei der Machtübergabe. Sie haben einen guten Job gemacht.“

Der offizielle POTUS-Twitter-Account wurde während der Inauguration zurückgesetzt. Alle Tweets Obamas sind gelöscht.

Trump prangerte auch das Establishment an, dem besonders Trumps Wahlkampfgegnerin Hillary Clinton zugeordnet wird. „Es waren zu viele Jahre, wo die Regierung nur einer kleinen Gruppe nützte“, wetterte der wie immer gut toupierte Trump. „Washington ging es gut, aber woanders kam nicht immer etwas an. Das Establishment schützt sich selbst, aber nicht die Menschen seines Landes.“

„Das ändert sich genau jetzt und hier. Denn dieser Moment ist euer Moment! Das ist eure Feier, das ist euer Tag! Die Vereinigten Staaten von Amerika sind euer Land!“

Ob der Präsident Donald Trump es besser machen wird, muss er erst beweisen. Er ernannte einiger seiner Freunde aus den oberen Zehntausend zu Ministern, was nicht gerade ein positives Signal ist. Sein Schwiegersohn Jared Kushner ist zum engsten Berater aufgestiegen, deshalb ist schon von Vetternwirtschaft die Rede.

Der 70-Jährige weiter: „Der 20. Januar 2017 – an dieses Datum wird man sich erinnern. Das wird der Tag gewesen sein, an dem das Volk wieder die Macht übernommen hat.“

Gegen Ende seiner Rede versprach Donald Trump eine Reform des Schulsystems, Arbeit für alle, eine bessere Zukunft für die Kinder, weniger Drogen und gewaltätige Gangs.

„Wir sind eine Nation – euer Schmerz, ist mein Schmerz. Wir haben alle ein Herz, wir haben alle eine Heimat und wir haben ein fantastisches Schicksal.“

Außerdem betonte er zum x-ten Mal, die Grenzen besser schützen zu wollen. Von Mexiko will er sich ja so schnell wie möglich mit einer Mauer abgrenzen, die der Nachbar auch noch finanzieren soll.

„Heute schauen wir nur noch nach vorne. Es geht jetzt nur noch um Amerika. Amerika als erstes!“

„Wir müssen unsere Grenzen schützen. Wir wollen nicht die Probleme anderer importieren. Wir schützen unsere Wirtschaft und das wird großen Reichtum bringen. Ich werde Sie nie enttäuschen, nie. Wir werden so siegen, wie wir es noch nie getan haben.“

Eine besondere Botschaft richtete er ans Ausland, das sich stets bei den USA durchgeschnorrt habe.

„Für viele Jahrzehnte haben wir ausländische Firmen reich gemacht. Wir haben andere Länder verteidigt, wir haben ihre Grenzen geschützt. Sie schützen ihre Grenzen nicht selbst, warum? Das hat Unsummen gekostet – und was haben wir dafür? Die Stärke unseres Landes ist hinter dem Horizont verschwunden.“

„Kauft amerikanisch und stellt Amerikaner an!“

Den Islamismus will Trump „vom Antlitz dieser Erde tilgen“. Sicherlich eine noble Geste. Aber wie er das schaffen will, ließ er offen. „Wenn wir zusammenstehen, kann niemand die USA aufhalten. Die Zeit leerer Reden ist vorbei, jetzt hat die Stunde des Handelns geschlagen.“

Große Reden schwingen kann er ja.