Barack Obama: Abschiedsrede mit Liebeserklärung an seine Michelle

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Barack Obama verabschiedete sich mit einer emotionalen Rede von den Amerikanern | NBC News/Youtube

Die erschreckende Realität, die kaum einer wahrhaben will, rückt immer näher. In nur neun Tagen wird der Rechtspopulist Donald Trump als US-Präsident vereidigt. Aber wollen wir uns noch nicht mit dem wohl unvermeidlichen Supergau auseinandersetzen, sondern mit der Gegenwart. Barack Obama hielt gestern im Lakeside Center in Chicago seine Abschiedsrede, die auch eine süße Liebeserklärung an seine Frau Michelle Obama enthielt.

„Meine lieben Landsleute, Michelle und ich waren so berührt von euren guten Wünschen, die wir in den letzten Wochen erhielten, doch heute ist es meine Aufgabe, Danke zu sagen“, sagte Obama.

„Ob wir uns persönlich kennenlernten oder uns selten in allem einig waren, meine Unterhaltungen mit euch, der amerikanischen Bevölkerung, waren es, die mich inspirierten und weitermachen ließen. Und jeden Tag lernte ich etwas von euch. Ihr habt mich zu einem besseren Präsidenten gemacht, zu einem besseren Mann.“

„Ich habe gelernt, dass Veränderung nur herbeigeführt werden kann, wenn gewöhnliche Menschen sich beteiligen.“

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Tausende Menschen waren in Chicago dabei | NBC News/Youtube

Obama sagte weiter, dass Amerika jetzt „in fast allen Bereichen ein besserer, stärkerer Ort“ als vor seinen zwei Amtszeiten sei.

Dann adressierte er seinen umstrittenen Nachfolger Donald Trump und mahnte einen problemlosen Übergang an, der jedoch nur möglich sei, „wenn jeder von uns – unabhängig von seiner Partei oder persönlicher Interessen – die gemeinsamen Ziele anstrebt, die wir gerade so sehr brauchen.“

Er rief die Menschen zu mehr Solidarität auf, weil „wir alle in einem Boot sitzen“.

Da Trump die Existenz des Klimawandels vehement bestreitet, um seine rücksichtslose Politik durchzusetzen, sprach Obama auch dieses wichtige Thema an. Das Abstreiten des Klimawandels sei ein Betrug an zukünftigen Generationen und „betrüge den Spirit, auf dem dieses Land erbaut wurde.“

Über die Terrorgefahr sagte Obama:

„Niemand, der Amerika bedroht, wird jemals sicher sein. Und an alle, die uns dienen oder gedient haben – es war mir eine große Ehre, euer oberster Befehlshaber gewesen zu sein, und wir alle schulden euch tiefe Dankbarkeit.“

Warme Worte gab es für den Vizepräsidenten Joe Biden, der wie ein „Bruder“ für Obama sei. „Du warst meine erste Personalentscheidung, die ich als Nominierter traf, und du warst die beste.“ Doch auch alle anderen Mitarbeiter hätten mit ihm „die Welt verändert“.

„Darum verlasse ich die Bühne heute Abend noch optimistischer als bevor. Meine lieben Mitbürger, es war die Ehre meines Lebens, euch zu dienen. Ich werde nicht aufhören damit. In Wirklichkeit werde ich meine verbleibenden Tagen nutzen, euch als Mitbürger zur Seite zu stehen.“

„Ich bitte euch, an eure Fähigkeit zu glauben, einen Wandel herbeizuführen. Yes, we can, Yes, we did.“

Und das Beste kommt zum Schluss. Baracks Liebeserklärung an seine Ehefrau Michelle Obama, die als eine der beliebtesten First Ladys in die Geschichte eingehen wird und sogar schon als zukünftige Präsidentin gehandelt wird, wenn Trump hoffentlich schnell wieder verschwunden ist.

„Du nahmst eine Rolle an, um die du nicht gebeten hast, und drücktest ihr deinen Stempel auf. In den vergangenen fünfundzwanzig Jahren warst du nicht nur meine Ehefrau und die Mutter meiner Kinder, sondern meine beste Freundin. Du hast das Weiße Haus in einen Ort verwandelt, der jedem gehört. Und eine neue Generation hebt ihre Ansprüche an, weil sie dich als Vorbild hat. Du hast mich stolz gemacht. Du hast das Land stolz gemacht.“

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Malia Obama weinte während der Rede ihres Papas | NBC News/Youtube

Die Abschlussrede war so emotional, dass nicht nur Barack Obama selbst seine „schwachen“ Momente hatte. Seine Tochter Malia wischte sich im Publikum die Tränen aus den Augen.

Wir werden Sie vermissen, Mr. President!