Vitali Klitschko: Rückzug vom Boxen

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Wladimir & Vitali Klitschko bei den Protesten in der Ukraine | Twitter

Vitali Klitschko hat sich vorerst vom Boxsport zurückgezogen. Damit kann er sich nun voll und ganz auf seine politische Karriere in der Ukraine und den Umbruch im Land konzentrieren.

Seit Montag ist der Schwergewichtler nur noch „Champion im Ruhestand“. Grund ist ein Ultimatum des World Boxing Council (WBC), der einen Termin für eine Pflichtverteidigung verlangte. Am Sonntag verstrich die Frist. Damit ist sein WBC-Titel wieder frei und wird unter den nachfolgenden Boxern in der Rangliste ausgeboxt. Wenn Klitschko doch irgendwann wieder in den Ring steigen sollte, dann kämpft er gegen den neuen Weltmeister.

In einem Statement sagte der 42-Jährige, „Das Angebot des WBC gibt mir die theoretische Möglichkeit, in den Ring zurückzukehren, was ich mir nach aktuellem Stand jedoch überhaupt nicht vorstellen kann. Meine Konzentration gilt der Politik in der Ukraine. Ich spüre, dass die Menschen mich hier brauchen“. Seinen letzten Kampf bestritt Vitali vor geschlagenen 15 Monaten gegen Manuel Charr. Diesen gewann er durch einen technischen K.O. in der 4. Runde.

Auf die Bretter schicken will Vitali Klitschko ab sofort nur noch den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, der Spielball von Russlands Herrscher Wladimir Putin ist. Scharfe Kritik übt er auch an dem neuen Deal beider Diktatoren. „Keiner bekommt von Putin Geld oder Gas ohne Gegenleistung. Janukowitsch hat sich von Russland kaufen lassen und damit die Menschen verraten, die auf dem Maiden seit Wochen für Europa demonstrieren. Wir werden jetzt mit noch größeren Protesten antworten.“

Außerdem ist es sein erklärtes Ziel, irgendwann selbst an der Spitze der Macht zu stehen, wie Klitschko gegenüber der ‚Bild‘ erklärte. „Mein Traum ist, dass ich eines Tages als Präsident einer freien Ukraine am Ring meinen Bruder anfeuern kann.“ Wir drücken ihm bei diesem Vorhaben die Daumen!