Es ist ein Novum in der Geschichte des deutschen Fußballs – Thomas Hitzlsperger outete sich im Interview mit der ‚Zeit‘ als schwul. Dieses Outing sorgte nicht nur für einen Serverausfall bei der Zeitung, sondern auch für Bewunderung von allen Seiten.
Der ehemalige Profi-Sportler, der im September 2013 seine Karriere an den Nagel hing, erklärte, „Ich äußere mich zu meiner Homosexualität, weil ich die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen möchte“. Das Bewusstsein dafür, homosexuell zu sein, sei ein „langwieriger und schwieriger Prozess“ gewesen im Leben des 31-Jährigen gewesen. „Erst in den letzten Jahren dämmerte mir, dass ich lieber mit einem Mann zusammenleben möchte“ und er findet, dass das Thema im Fußball einfach „ignoriert“ werde. „In England, Deutschland oder Italien ist Homosexualität kein ernsthaftes Thema, nicht in der Kabine jedenfalls.“
Sänger Ross Antony, der ein bekennender Homosexueller ist, sagte im Interview mit Radio ‚Energy‘, „Sehr mutig, aber auch schade, dass es ihm im homophoben Umfeld des Männerfußballs offensichtlich erst nach dem Karriere-Ende möglich war, sich zu outen. Die Leute werden jetzt wieder fragen, ‚wie war der Thomas dann, wenn er mit den anderen Fußballspielern zusammen geduscht hat?‘ – das ist doch wirklich poopoo-kacka-egal. Die haben geduscht und gut war es. Ich glaube nicht, dass er rübergeguckt hat, um zu sehen wie lang die anderen waren.“
Er findet das Bekenntnis „mutig“ und denkt, dass er nicht der einzige schwule Fußballer auf der Welt ist. „Ich hoffe, dass dadurch jetzt andere auch etwas mutiger werden. Ich verstehe aber die Zurückhaltung. Es ist ein sogenannter Männersport und viele denken noch, dass Schwule so Weicheier sind, das hat man ja im Dschungel auch bei mir gesehen am Anfang (lacht), aber am Ende war ich ein Rambo, oder?“
Oliver Bierhoff, der Manager der deutschen Nationalmannschaft, sagte gegenüber der ‚Bild‘: „Als Thomas noch aktiver Nationalspieler [52 Länderspiele] war, hatten wir von seiner Homosexualität keine Kenntnis. Er hat sich erst nach seinem Karriereende an uns gewandt und uns darüber informiert. Dass er sich nun auch öffentlich bekennt, verdient Anerkennung und Respekt. Ich begrüße diesen Schritt, wir werden ihm alle Unterstützung zukommen lassen, damit er seinen mutigen Weg weitergehen kann.“
Auch frühere Kollegen sowie einige Promis gratulierten Thomas Hitzlsperger zu seinem tapferen Schritt. Hier einige Stimmen…
Proud of you Thomas! You did the right thing. Bin stolz auf dich. Gute Entscheidung und aus meiner Sicht richtiger Zeitpunkt. #Hitzlsperger
— Arne Friedrich (@arnefriedrich) 8. Januar 2014
Der erste Schritt gegen Homophobie im Fußball! #Hitzlsperger
— Christoph Metzelder (@CMetzelder) 8. Januar 2014
Respekt, Thomas Hitzlsperger! Hier meine Meinung zu dem Thema! http://t.co/ekEWBDNMRE
— Hans Sarpei (@HansSarpei) 8. Januar 2014
Es ist nichts neues, daher bekannt. Genau richtig es zu veröffentlichen. Outing ist keine Schande … Thomas #Hitzlsperger
— Michél Dinzey (@Mazingu_Dinzey) 8. Januar 2014
Nationalmannschaft: "Hitzlsperger bekommt jede erdenkliche Unterstützung" http://t.co/XwXHYF3VFM
— DFB-Team (@DFB_Team) 8. Januar 2014
Ich möchte sagen:Super #Hitzlsperger !! Aber so richtig toll wärs doch, wenn´s keinen interessieren würde weil es einfach normal ist! #Hutab
— Nova Meierhenrich (@NovaMeierhenric) 8. Januar 2014