Matt Bomer wuchs als konservativer Christ in Missouri auf und als Kind war es ihm untersagt, „weltliches Fernsehen“ zu schauen. Als er erkannte, dass er schwul ist, wusste er sofort, dass es nicht leicht sein würde, mit seinen Eltern zu sprechen. Und der Schauspieler behielt Recht. Es kam zu einem großen Streit.
Im Gespräch mit dem ,OUT Magazine‘ erinnerte er sich an sein Coming Out zurück und erklärte, dass er sein Leben in die Zeit davor und die Zeit danach unterteilt. Denn unterschiedlicher könnte sein Leben nicht sein. „Es ist Tag und Nacht“, meinte er.
Da er sich nicht traute, mit ihnen offen darüber zu sprechen, entschied er sich dazu, seinen Eltern einen Brief zu schreiben. Doch statt ihrem Sohn eine Antwort darauf zu geben, herrschte erst einmal Funkstille. Sechs Monate lang hatten sie sich nichts zu sagen und als sich Matt Bomer dazu entschied, dass es so nicht mehr weitergehen könnte, stattete er seinen Eltern einen Besuch ab, der in einem heftigen Streit endete.
Doch danach änderte sich alles. „Wir räumten das aus dem Weg und beschäftigen uns damit, wie es uns möglich wäre, uns wieder zu lieben. Wir brauchten dazu Jahre. Es war ein Kampf. Es ist für jeden ein Kampf, seine Paradigmen, seinen Glauben und seine Vorstellungen zu nehmen und sie komplett auf den Kopf zu stellen“, zeigte er sich verständnisvoll.
2012 outete sich der Schauspieler, der einen Mann und drei Kinder hat, öffentlich. Seine Beziehung mit seinen Eltern wurde nach dem großen Streit immer besser und er will anderen Menschen zeigen, dass ein Coming Out in diesen Kreisen nicht das Ende einer Familie bedeuten muss.
„Meine Mom fragte mich, Simon und die Jungs erst kürzlich, ob wir vor ihrer Frauengruppe in Houston sprechen wollen. Ich bin hier, um den Menschen zu sagen, dass es besser werden kann. Denn in meinem Leben gab es so viele Leute, die meinten: ,Du musst all die Erwartungen loswerden – du musst sie aus deinem Leben streichen‘. Doch ich antwortete nur: ,Sie sind meine Familie‘“, erklärte Bomer.