Harvey Weinstein und Kevin Spacey waren nur der Anfang einer scheinbar sehr langen Spirale sexueller Nötigung in Hollywood. Jetzt stellen sechs Schauspielerinnen, darunter auch Olivia Munn, den Regisseur und Produzenten Brett Ratner (u.a. „Kill the Boss 2“, „X-Men“ und „The Revenant“) an den Pranger. Er soll sie sexuell belästigt haben!
Hat auch er seine Machtposition für sexuelle Gefälligkeiten ausgenutzt? Laut Olivia Munn habe Ratner vor ihren Augen masturbiert, als sie ihm 2004 als aufstrebende Darstellerin am Set von „After the Sunset“ eine Mahlzeit in den Trailer brachte.
„Er kam raus…sein Bauch schaute raus, er hatte keine Hose an, einen Shrimp-Cocktail in einer Hand und mit der anderen masturbierte er wild. Und bevor ich wusste, wie ich aus dieser Situation rauskomme oder wo ich hinschauen sollte, ejakulierte er.“
Munn berichtete der ‚Los Angeles Times‚, dass sie anfing zu schreien und aus dem Trailer rannte. Sie erzählte von dem Vorfall einem Set-Mitarbeiter, der alles andere als überrascht war. „Er sagte nur, ‚Igitt, sorry dafür‘.“
Sie wandte sich an ihren Anwalt, der ihr allerdings abriet, sich als Jungschauspielerin mit einem mächtigen Filmemacher anzulegen, also schwieg sie. „Das hinterließ einen bleibenden Eindruck bei mir. Wie gebrochen müssen Frauen sein, bevor Leute ihnen zuhören?“
Nach dem Vorfall habe sie sich bewusst dazu entschieden, Projekte mit Ratner zum umschiffen, den sie später auf einer Handvoll Promi-Events wiedersah.
Natasha Henstridge packt nach 24 Jahren aus
Brett Ratner hat sich einen Ruf als ausgesprochener Bady-Boy erarbeitet, den er hinter den Kulissen ausgiebig zu kultivieren scheint. Schwere Vorwürfe erhebt auch die Schauspielerin Natasha Henstridge, die überwiegend in TV-Filmen und Serien mitspielt.
Ratner soll sie zum Oralsex gezwungen haben, als sie 19 Jahre alt war. Passiert sein soll es nach einem Abend mit Freunden in seinem Apartment. Als sie aufwachte, waren alle anderen bereits weg, aber der Hausherr habe die Tür mit seinem Körper versperrt.
„Er setzte mich auf reale Weise unter Druck. Er zwang mich körperlich dazu. An einem Punkt gab ich nach und er machte sein Ding“, sagte die 43-Jährige der ‚Los Angeles Times‘.
Als Natasha für eine Rolle in Ratners TV-Show „Prison Break“ vorsprach, habe er so getan, als seien sie alte Freunde.
„Ich hatte zwei Junge Kinder und musste arbeiten und den Lebensunterhalt verdienen. Und er verhielt sich, als wären wir alte Freunde von früher aus New York. ‚Ich habe dich Jahre nicht gesehen.‘ Vorsprechen ist schon schlimm genug. Aber zu versuchen, mich auf die Arbeit zu konzentrieren…ich fühlte mich einfach nur schlecht.“
Brett Ratner bestreitet die Vorwürfe
Der Filmemacher ließ über seinen Anwalt ausrichten, dass die Anschuldigungen nicht stimmen würden, die von insgesamt sechs Frauen ausgehen.
„Ich repräsentiere Mr. Ratner seit zwei Jahrzehnten und keine Frau hat jemals den Vorwurf eines sexuellen Fehlverhaltens oder sexueller Nötigung an mich herangetragen. Des Weiteren hat keine Frau einen finanziellen Ausgleich von meinem Klienten erbeten oder erhalten.“