Reneé Zellweger: Gesellschaftskritischer Essay über Schönheits-OPs & Boulevardpresse

Renee-Zellweger-250x327
Alles natürlich: Renée Zellweger sagt, dass ihr Gesicht ein Original ist | Janet Mayer / PRPhotos.com

Zwei Monate bevor Renèe Zellweger wieder als moppelige Bridget Jones im Kino zu sehen ist, übt sie in einem Essay für die ‚Huffington Post‘ Kritik an der Gesellschaft und deren Fixiertheit auf das Äußere eines Menschen. Gleichzeitig bestreitet sie, dass sie Schönheits-OPs im Gesicht hatte.

„Im Oktober 2014 hieß es in einem Nachrichtenartikel, ich hätte wahrscheinlich etwas an meinen Augen machen lassen“, schreibt die Schauspielerin.

„Es spielte keine Rolle. Nur eine weitere Story in dem Schmutzhaufen, der jeden Tag von der Boulevardpresse generiert und von ausbeuterischen Überschriften befeuert wird. Im Interesse des Klatschjournalismus, der von Chaos und Skandalen heraufbeschworen und in die Leben der Leute zur Bloßstellung injiziert wird, wird die Wahrheit auf nur eine Seite einer fiktiven Debatte reduziert.“

Sie bezeichnet das Ganze als „kranke Unterhaltung“ und sah nie einen „Sinn“ darin, irgendwas zu kommentieren, das über sie geschrieben wurde. Trotzdem stellt Zellweger nun klar, dass sie nicht an sich herumschnippeln ließ.

„Nicht dass es jemanden was angehen würde, aber ich traf keine Entscheidung, mein Gesicht zu verändern und eine Operation an meinen Augen durchführen zu lassen. Diese Tatsache ist ohne Bedeutung, doch die bloße Möglichkeit alleine wurde unter respektierten Journalisten diskutiert und entwickelte sich zu einer befremdlichen Illustration des News/Entertainment-Durcheinanders sowie der körperlichen Fixiertheit der Gesellschaft.“

Historisch gesehen, sei der „Wert einer Frau“ schon immer an ihrem Erscheinungsbild bemessen worden. Bis heute habe sich das vielen Bereichen nicht verändert, so der 47-jährige Hollywoodstar weiter.

„Zu dünn, zu fett, sie zeigt das Alter, brünett sah sie besser aus, Cellulite-Oberschenkel, Facelift-Skandal, sie kriegt Glatze oder fetter Bauch? Hässliche Schuhe, hässliche Füße, hässliches Lächeln, hässliche Hände, hässliches Lachen. Material für Überschriften, das Variablen hervorhebt, um den Wert einer Person zu ermitteln. Die daraus resultierende Message ist problematisch für jüngere Generationen und leicht zu beeindruckende Geister und ruft unzählige weitergehende Probleme bezüglich Konformität, Voreingenommenheit, Gleichheit, Selbstakzeptanz, Mobbing und Gesundheit hervor.“

Renée Zellweger kommt zu dem Schluss, dass „die omnipräsente Wiederholung verletzender Klatschstorys, bösartiger Verurteilungen und falscher Informationen nicht harmlos“ ist. Es würde den wesentlich wichtigeren Problemen in der Welt die Sendezeit nehmen.

Am 20. Oktober 2016 startet ihr neuer Film „Bridget Jones’s Baby“ in den Kinos.