Xavier Naidoo kommt aus den Schlagzeilen nicht raus. Diesmal sorgt er mit dem eigentlich gut gemeinten Anti-Kriegssong „Nie mehr Krieg!“ für hitzige Diskussionen im Netz.
„Muslime tragen den neuen Judenstern. Alles Terroristen, wir haben sie nicht mehr gern“, lautet eine Textzeile aus dem Lied, das die Söhne Mannheims über die Facebookseite des ehemaligen Politikers und Medienmanagers Jürgen Todenhöfer veröffentlichten. Dieser begab sich 10 Tage hinter die Kulissen der Mörderbande IS und schrieb darüber einen Bestseller.
„Es ist einfach nur traurig. Die alten Probleme im dritten Jahrtausend nach Christus. Frieden ist uns immer noch wichtig. (…) Von Frieden sind wir meilenweit weg, das Schlachtfeld ist schon abgesteckt“, singt Naidoo weiter.
Todenhöfer findet das Lied „ergreifend“ und meint, dass der gerade erst beschlossene Bundeswehreinsatz mit den Bündnispartnern in Syrien falsch sei. „14 Jahre lang haben wir mit unseren Bomben nicht einmal die Taliban besiegen können. Beim viel gefährlicheren IS wird die planlose Bombardiererei noch weniger erfolgreich sein.“
Das Netz ist gespaltener Meinung zu dem Song. Die einen schreiben, Naidoo würde den Holocaust verharmlosen, die anderen finden, dass er damit Pegida-Anhänger glücklich macht.
Kürzlich stand Naidoo in der Kritik, weil er vom NDR als deutscher Beitrag für den Eurovision Song Contest nominiert wurde. Nach tagelangem Shitstorm – Xavier sei rechtsextrem, schwulenfeindlich und antisemitisch – lenkte der Sender ein und zog die Nominierung zurück. Darauf reagierten prominente Freunde mit einer knapp 70.000 Euro teuren Solidaritätsanzeige in der FAZ, was wiederum zu einem neuen Shitstorm führte.