Neben der Flüchtlingskrise bewegte noch ein anderes „wichtiges“ Thema in den letzten Tagen die Republik – Xavier Naidoo darf nun doch nicht zum Eurovision Song Contest! Oh mein Gott. Weltuntergang. Während viele besorgte Wutbürger ihrem Unmut über die Nominierung des Sängers für den ESC 2016 freien Lauf ließen – er sei schwulenfeindlich, rechts und antisemitisch – und damit erfolgreich den NDR zum Einknicken bewegten, bekommt er nun auf breiter Front Unterstützung seiner prominenten Freunde. Die ließen kurzerhand eine riesige Werbeanzeige drucken, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen, was nun wiederum für einen neuen Shitstorm sorgt!
Mehr als 100 Sänger, Schauspieler und andere Medienleute gaben gemeinschaftlich in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) eine Anzeige mit dem Titel „Menschen für Xavier Naidoo“ in Auftrag.
Unter der Überschrift wurden all die Namen der Unterstützer aufgelistet, zu denen unter anderem Mario Adorf, Tim Bendzko, Yvonne Catterfeld, Bülent Ceylan, Roger Cicero, Samy Deluxe, Jan Delay, Andreas Gabalier, Rea Garvey, Heinz-Rudolf Kunze, der Rapper Kay One, die Band Pur, Christina Stürmer und Thomas D. gehören.
Ins Leben gerufen gegeben wurde die Aktion von der Konzertagentur Marek Lieberberg, die „ganz unpolemisch“ um Solidarität für Xavier bat. Die Stars ließen sich nicht lange bitten.
Shitstorm gegen ganzseitige ESC-Anzeige für Xavier Naidoo in de FAZ
Fast 70.000 Euro wurden laut dem Mediendienst ‚Kress.de‘ dafür auf den Tisch gelegt. Nun fragen sich zu Recht viele…hätte man das Geld in Zeiten hungernder und frierender Menschen, in Zeiten des Klimawandels und anderen dringenderen Problemen nicht sinnvoller investieren können? Eine Spende an ein Kinderkrankenhaus oder eine Suppenküche wäre doch eine nette Geste gewesen.
Viele Twitter-User sind empört. Einer tweetete, „67.580€ habt Ihr dafür gezahlt? Klar. Es ist Euer Geld. Dennoch: WARUM???“. Ein anderer schrieb, „Der arme Xavier! Ich kotz gleich!!“ Und ein weiterer zwitscherte, „Mit so einer Anzeige in der FAZ kann man sich auch richtig lächerlich machen“.
Vielleicht wäre es besser gewesen, die Sache auf sich beruhen zu lassen, stattdessen geht das ganze Affentheater noch weiter.
Xavier hat NIE behauptet, dass "Deutschland" von einer geheimen Elite-Loge gelenkt wird: der Lieberberg-Gruppe. pic.twitter.com/cN5t7Y5fIK
— Jan Böhmermann (@janboehm) 28. November 2015
121 dumme Prominente zeigen sich solidarisch mit Xavier Naidoo https://t.co/8Vf9H5qRLi
— Thomas (@thoost) 29. November 2015
Haben wir echt keine anderen Probleme bei uns? Wofür Leute so alles ihren Namen hergeben… #esc https://t.co/hl3optxano via @SPIEGELONLINE
— FuFu (@TheFuFu74) 28. November 2015
tss, da sponsert Lieberberg Xavier Naidoo eine ganzseitige Anzeige in der FAZ. Geldverschwendung für diese Hosten-Heulboje. Das ist die Druckerschwärze nicht wert.
Posted by Hagen Ulrich on Saturday, November 28, 2015
Es ist wunderbar, dass sich Promis in unserem Land gegen die untragbaren Missstände engagieren. Diese Spacken. https://t.co/dNSLzgfKXZ
— Wolfgang (@Lauftagebuch) 28. November 2015
Rufrettungsmarketing für #XavierNaidoo: Warum also hat Marek Lieberberg die mindestens 67.000 Euro investiert, …? https://t.co/MxyJv3RZ8h
— Roland S. (@Roland_Sbek) 28. November 2015
Jetzt habe ich die Anzeige erst verstanden – 140 Künstler fordern: Xavier Naidoo muss wieder mal unter die Menschen..
— softlabhennef (@noXforU) 28. November 2015
Diese ganzseitige "Menschen für Xavier Naidoo" Anzeige in der "FAZ" hat also min. 67.580 Euro gekostet.
— Persona non grata (@Philbill1337) 28. November 2015
Mit so einer Anzeige in der FAZ kann man sich auch richtig lächerlich machen. Weiß man welche "Promis" man meiden sollte #XavierNaidoo
— North Gentleman (@northgentleman) 28. November 2015
Für jeden Promi, der Geld in die FAZ Anzeige für Xavier Naidoo investiert hat, erfriert ein Flüchtling.
https://t.co/pttwmpfxXY
— Sir Spackalot (@FlakesTweets) 28. November 2015
Liebe Unterzeichner der Anzeige "Menschen für Xavier Naidoo", "Brot für die Welt" hätte sich bestimmt auch über 70.000 € gefreut
— Martin Gillich م (@Magi1983) 28. November 2015
Was mich irritiert: Warum ist diese "Menschen für Xavier Naidoo"-Anzeige auch noch komplett in schwarz-weiß-rot gehalten?
— Enno Park (@ennomane) 28. November 2015