Woody Allen wehrt sich gegen Missbrauchsvorwürfe

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Woody Allen | PR Photos

Woody Allen (78) wehrt sich erstmals in aller Ausführlichkeit gegen die Anschuldigungen seiner Adoptivtochter Dylan Farrow (28), er hätte sie im zarten Alter von 7 Jahren sexuell missbraucht.

„Natürlich habe ich Dylan nicht missbraucht“, schreibt der Starregisseur in der ‚New York Times‘. Das ist jene Publikation, in der auch der offene Brief von Dylan erschien, in dem sie unter anderem behauptete, Allen hätte sie beim Spielen mit einer Elektroeisenbahn unsittlich berührt und ihr seinen Finger in den Mund gesteckt.

„Ich liebte sie und hoffe, dass sie eines Tages begreift, wie sie darum betrogen wurde, einen liebenden Vater zu haben und wie sie von einer Mutter ausgebeutet wurde, die sich mehr für ihren eigenen Groll als das Wohlergehen ihrer Tochter interessierte.“ Er schiebt es auf die „bittere Trennung“ seiner Ex-Partnerin Mia Farrow (68) vor 21 Jahren. Damals baute er sich gerade eine Liebesbeziehung zu seiner anderen Adoptivtocher Soon-Yi Previn auf.

Weiter erklärt Woody Allen, „Die Durchschaubarkeit ihrer Niedertracht schien so offensichtlich, dass ich noch nicht einmal einen Anwalt engagieren musste, um mich zu verteidigen.“ Anfang der 1990er Jahre kam es bereits zu polizeilichen Ermittlungen. Es soll damals auch durchaus Hinweise auf sexuellen Missbrauch gegeben haben, aber die kleine Dylan Farrow war damals noch nicht stark genug, um einen Prozess durchzustehen oder gar auszusagen. Deshalb wurde der Fall eingestellt.

Naiv sei Allen gewesen, zu glauben, dass die Anschuldigung schnell wieder zu den Akten gelegt wird, „weil ich Dylan natürlich nicht missbraucht habe und jede rational denkende Person diese List erkennen würde.“

Einen Lügendetektortest habe der vermeintliche Täter zwar damals bestanden, aber der zuständige Richter hätte Vorbehalte gegen ihn gehabt, weil er als alter Mann zu einer wesentlich jüngeren Frau eine Beziehung unterhielt. „Soon-Yi und ich unternahmen unzählige Versuche, Dylan zu sehen, aber Mia blockte sie alle ab.“

Auch scheint sich Allen nicht ganz sicher zu sein, dass sein Sohn Ronan Farrow (26) wirklich eine Frucht seiner Lenden ist. Dieser gehört zu den Unterstützern der Missbrauchstheorie und seiner Schwester. „Ist er mein Sohn oder, wie Mia andeutete, Frank Sinatras? Zugegeben, er sieht sehr wie Frank aus, mit den blauen Augen und den Gesichtszügen, aber wenn dem so ist, was sagt das aus? Habe ich Franks Sohn unterstützt? Noch mal, ich möchte Aufmerksamkeit auf die Integrität und Ehrlichkeit einer Person lenken, die sich ein Leben lang so verhielt.“

Zudem würde Allen nicht bezweifeln, dass seine Tochter GLAUBTE, missbraucht worden zu sein. Mia Farrow hätte dem Kind aber gewissermaßen eingeredet, dass es seinen Vater hassen soll.

Inzwischen gibt es eine Reaktion von Dylan Farrow auf die Aussagen. In einem langen Text schreibt sie, „Einmal mehr attackiert Woody Allen mich und meine Familie, um mich zu diskreditieren und zum Schweigen zu bringen – aber nichts was er sagt oder schreibt kann die Wahrheit ändern. Ich werde die Erinnerungen an das Überleben dieser Erlebnisse für den Rest meines Lebens nicht vergessen.“