Mit seiner „Wetten, dass..?“ Sommer-Ausgabe aus der Stierkampfarena von Palma de Mallorca, wollte das ZDF einen ganz großen Coup landen. Aber das Special von des Deutschen liebster Ferieninsel wurde zum Flop, was sich schon Tage vor Beginn der eigentlichen Sendung abzeichnete.
Moderator Markus Lanz musste verkraften, dass ihm die Gäste absprangen. Der Selbstmordversuch von Paris Jackson veranlasste auch ihren Bruder Prince Michael dazu, in den USA zu bleiben.
Pamela Anderson sagte ebenfalls kurzfristig ab. Man munkelt, dass sie zu hohe Forderungen stellte. Lanz kommentierte das in der Show dann so, „Sie hat uns ihren Strand-Buggy geschickt – der hat genauso viel Plastik.“
Der groß angekündigte Überraschungsgast war so geheim, dass ihn gleich gar keiner zu Gesicht bekam. Lanz sagte bei den Proben, „Ich hörte von einer Überraschung. Also wenn das gelingt, dann wäre das ein absoluter Knaller!“
Offenbar gelang es dann doch nicht. Es sei denn, man würde einen gewissen „Howard aus München“ als „Knaller“ bezeichnen, der von Schlagersänger Howard Carpendale verkörpert wurde. Eventuell wurden da einfach andere Maßstäbe angesetzt.
Apropos Schlager…für das gewisse Ballermann-Feeling sorgte ein Medley der Schlager-Barden Mickie Krause, Tim Toupet und Jürgen Drews, der als Höhepunkt des Trios inszeniert wurde und mit Stefan Raab sein angestaubtes „Bett im Kornfeld“ ausbuddelte.
Lustigerweise waren es die Trash-Millionäre Robert und Carmen Geiss, die schon zu den Höhepunkten der gestrigen „Wetten, dass..?“-Ausgabe zählten. In der Zeit, in der sich die beiden ankeiften oder über ihre 38,5 Meter lange Yacht (mit ausgefahrenem Sprungbrett 40 Meter) philosophierten, konnte wenigstens keine andere Peinlichkeit passieren.
Carmen zur Begrüßung: „Stefan, Ich hab gehört, du wirst jetzt Unternehmer…ich werd Entertainer.“ Damit spielte sie auf Raabs tolle Duschkopf-Erfindung an, mit dem die Haare der Damen nicht nass werden beim Duschen. Der Comedian wurde auch nicht müde, für sein Produkt Schleichwerbung zu betreiben, die keine war. Er selbst gab offen und ehrlich zu, dass er gerade handfest Werbung mache.
Das absolute Highlight war ohne Zweifel Schauspieler Gerard Butler, der seinen Hollywoodkollegen verraten kann, wie sich ein geschätztes Dutzend Eiswürfel am Schritt anfühlen und wie man mit dem Hintern Nüsse knackt. Man konnte von Glück sprechen, dass der Schotte für solche Scherze zu haben war. Ein Tom Hanks, der sich im vergangenen Jahr als Spaßbremse mauserte, hätte da wahrscheinlich schon die Heimreise angetreten.
Ach ja! Wetten gab es natürlich auch noch. Der „Nussknacker“, ein Mann, der mit Saltos in Badehosen springen konnte, Kinder, die sich mit Wasser gefüllte Badekappen auf die Köpfe platschen ließen und ein junger Kerl, der eine Feuerwehrleiter hochkraxelte und später Wettkönig wurde.
Zum Schluss konnte das ZDF noch einen Erfolg verbuchen. 552.882 € kamen bis zum Ende der Sendung für die Flutopfer zusammen.
Leider sprachen die Zuschauerzahlen eine deutliche Sprache. „Wetten, dass…?“ verbuchte die schlechtesten Quoten aller Zeiten und bekam nicht so gute Kritiken. Einige Zuschauer ließen ihrem Unmut im Internet freien Lauf.
Ein Promicabana-Leser schrieb, „Das ZDF und die Verantwortlichen von “WETTEN, DASS..?“ – Flagschiff des Senders, sollten sich wirklich Gedanken über das TOLLE Format – was es einmal war – machen. Gästeliste drittklassig und uninteressant…für Peinlichkeiten sind doch die Privaten zuständig. Das sollte nicht von den Öffentlich Rechtlichen kommen.“
Bei der ‚Mallorca-Zeitung‘ kommentierte jemand, „Diese sterbende ‚Show‘ soll nun mit sogenannten Überraschungsgästen gerettet werden. Traurig; da sollte man sich lieber in Ehren von diesem Format verabschieden und den zahlenden Zuschauer von dieser Plage die sich Markus Lanz und Co. nennt verabschieden.“