Til Schweiger lässt nach „Tatort“-Kritik Dampf ab

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Til Schweiger steht nach dem letzten „Tatort“ in der Kritik | ARD

Til Schweiger ist bekannt dafür, sich mit harten Worten zu Kritik an seiner Person oder seiner Arbeit zu wehren. Auch die Kritik am aktuellen „Tatort: Fegefeuer“ ließ er nicht unkommentiert stehen. Wenig souverän walzte er die Gegner seines Werkes auf Facebook platt.

Sein Eintrag von letzter Nacht begann ganz harmlos. Er lobte den Regisseur Christian Alvart für dessen „Stück deutscher Fernsehgeschichte“, das „kompromisslos, atemlos und fantastisch“ geworden sei. Dann aber holte Schweiger zum Rundumschlag aus.

Andere würden ihr Budget für „zwei moppelige Kommissare“ verbraten, die „ne Currywust verspeisen oder um ein Bier vor einem bayrischen Imbiss zocken“. Soll das bedeuten, das andere TV-Kommissare einen schlechteren Job machen als Nick Tschiller, der sich mit Schusswaffengewalt und Panzerfaust wenig realistisch durch Hamburg ballert?

Weiter wetterte Schweiger, dass in anderen Filmen „sonst meistens dummes Zeug gelabert wird“, aber es in diesen 90 Minuten „Non Stop Action“ gab. Gleichzeitig betitelte er die meisten der Leute, die den Tatort kritisieren, als „Trottel“, die völlig planlos seien. Weil: „Ich habe viiiieel mehr Ahnung von der Craft(Materie)….KUNST.“

„Wenn sie ehrlich wären, würden sie zugeben, dass du was Außergewöhnliches geschaffen hast!! Das kriegen sie aber nicht hin, weil sie schwach und klein sind!“, watschte Schweiger viele seiner kritischen Zuseher ab. „Deutschland bleibt das Land der Neider“, so der Schauspieler.

Das sagen die Fans zur Schweiger-Klatsche

Dass diese Art des verbalen Gegenschlags nicht bei allen gut ankam, kann man sich ausmalen. So schrieb ein Matthias Förster, dass es „die peinlichste, bodenloseste, dreisteste, haltloseste und schlimmste in Textform gebrachte Selbstbeweihräucherung“ ist, „welche jemals von einer Person des sog. ‚öffentlichen Lebens‘ vom unverdienten Stapel gelassen wurde.“ Selten habe Eigenlob „so bestialisch zum Himmel gestunken“. Dafür erhielt er über 4.600 Likes.

Maurice Steinbach kommentierte, dass es „sehr sehr niedriges Niveau“ sei, andere Produktionen schlechtzumachen, zumal Tatorte mit weniger Action nicht zwangsläufig schlechter seien. Ein anderer schrieb, dass man auch souverän mit Kritik umgehen können muss, wenn man wie er in der Öffentlichkeit steht.

Kritiker nehmen „Tatort“ auseinander

Vermutlich sind es Aussagen wie diese in den Fachspalten, die Schweiger dazu bewogen haben, dermaßen die Fassung zu verlieren. So schrieb ‚T-Online.de‘, dass es eine „sinnentleerte“ und „viel zu dick aufgetragene“ Geschichte gewesen sei. Bei Schweigers „One-Man-Show“ sei einfach kein Platz für Logik oder tiefgehende Dialoge gewesen.

Die ‚FAZ‘ sprach nach den Anschlägen von Paris von einem „gewagten Spiel mit der Realität“, weil im Fegefeuer-Tatort die Redaktion der „Tagesschau“ in die Hände einer bewaffneten Gruppe Tschetschenen fiel. Es sei alles ziemlich „überdreht“ und „unglaubwürdig“ gewesen, eine „hollywoodeske Übertreibung“.