„The Interview“-Terror: Sony-Hacker drohen Kinos mit Anschlägen

the-interview-poster-seth-rogen-james-franco-250x370
Das offizielle Filmposter zur umstrittenen Komödie „The Interview“

Wir leben in einer Zeit, in der jeder Troll mit einer simplen Nachricht für Angst und Schrecken sorgen kann. Wie die mysteriösen Sony-Hacker, die nun jedem Kino mit einem „9/11“-Terroranschlag drohen, das die Komödie „The Interview“ mit Seth Rogen und James Franco zeigt.

In gebrochenem Englisch empfehlen sie den Kinogängern, sich von dem Film zu distanzieren. Zu jeder Zeit und an jedem Ort, inklusive der Premieren, wollen sie zeigen, wie das „bittere Schicksal“ all diejenigen heimsucht, die sich am „Terror“ erfreuen. Damit ist gemeint, dass die Hauptdarsteller im Film den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Un ausschalten sollen. Das fand die „Regierung“ in Pjöngjang schon vor Monaten alles andere als lustig.

Deshalb hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Nordkorea hinter den Hacks und den Drohungen steckt und ein paar Cyber-Gangster engagiert hat, um der Traumfabrik zu schaden.

Wollen die Koreaner amerikanische Kinos zerbomben?

„Schon bald wird die Welt sehen, was für einen schrecklichen Film Sony Pictures Entertainment gemacht hat“, heißt es weiter. „Die Welt wird voll mit Angst sein. Ruft euch den 11. September 2001 in Erinnerung. Was auch immer in den nächsten Tagen kommen wird, ist hervorgerufen durch die Habgier von Sony Pictures Entertainment. Die ganze Welt wird Sony verurteilen.“

An Weihnachten sollte „The Interview“ in tausenden Kinos in den USA starten, das steht nun in den Sternen, auch wenn unklar ist, was es wirklich mit der 9/11-Drohung auf sich hat. Es klingt nicht sonderlich wahrscheinlich, dass in jedes Kino ein Flugzeug gesteuert wird. Am Samstag drohten die Hacker mit einem „Weihnachtsgeschenk“, wenn der Film wie geplant anläuft.

Sony zieht in Erwägung, „The Interview“ aus dem Programm zu nehmen

Ein Ziel haben die Internet-Terroristen schon erreicht. Sony zieht tatsächlich in Erwägung, den Streifen aus den Theatern zu nehmen. „Es ist bedauernswert“, wird der CEO von Look Cinemas, Tom Stephenson, zitiert. „Wenn sie ihn spielen, werden wir ihn zeigen. Sony hat ein Recht, den Film zu machen, wir haben ein Recht, ihn abzuspielen. Und generell ist Zensierung eine schlechte Sache.“

Erste Kinos beugen sich dem Terror

Die Kinokette Carmike Cinemas ist bereits abgesprungen und wird „The Interview“ in keinem seiner 254 Lichtspielhäuser zeigen.

Auch sahen sich die Hauptdarsteller Seth Rogen und James Franco gezwungen, sämtliche Pressetermine abzusagen. Unter anderem waren sie für einen Auftritt in der „Tonight Show“ mit Jimmy Fallon gebucht und sollten bei der New York Premiere über den roten Teppich laufen, die ebenfalls gecancelt wurde.

Es ist allerdings umstritten, ob Sony unter den plumpen Drohungen wirklich einknicken sollte. Niemand kann garantieren, dass damit wirklich der ganze Wahnsinn enden wird. Stattdessen könnte es Trittbrettfahrer auf den Plan rufen, deren Potenziale noch gar nicht abzuschätzen sind.