Herzlichen Glückwunsch Terence Hill! Mein absoluter Lieblingsschauspieler und großes Idol feiert heute in Massachussetts seinen 70. Geburtstag!
Früher und Heute
Mario Girotti ist Sohn eines Italieners und einer Deutschen. Die Familie zog 1943 nach Lommatzsch bei Dresden. Und darauf bin ich als alt eingesessener Dresdner mehr als stolz. Knapp drei Jahre später, als der Krieg zu Ende war, ist die Familie wieder nach Italien (Rom) gegangen, in die Heimat des Vaters.
Die Luftangriffe auf Dresden hat der damals fünf-jährige Terence aktiv mitbekommen, aber Gott sei Dank ist keiner der Girotti´s zu Schaden gekommen. Sein fließendes Deutsch ist in den vielen Jahren nicht abhanden gekommen, er spricht es bis heute.
Zu seinen größten Hobbys zählte das Schwimmen, bei dem sich Mario und Bud kennenlernten. Beide waren im Team Lazio. Er gewann mit seiner Jugendmannschaft in der Disziplin Brustschwimmen eine Bronze-Medaille bei den italienischen Jugendmeisterschaften. Auch als Ruderer war er aktiv.
Neben seiner Schauspielkarriere die schon in jungen Jahren anfing, pflegte er auch sein Privatleben. Während der Dreharbeiten zum Film „Gott vergibt … wir beide nie“ in Spanien 1967, heiratete er seine große Liebe, die bayrischstämmige Amerikanerin Lori Zwicklbauer, nur zwei Monate nach dem Kennenlernen. Beide sind noch immer glücklich verheiratet und leben in den USA auf einer 12 Hektar Ranch.
Für den selben Film übrigens, sollte Mario seinen Namen ändern, in etwas vermeintlich publikumsfreundlicheres.
Ich bekam eine Liste mit 20 Namen und 24 Stunden Zeit, einen davon auszuwählen. Ich entschied mich für Terence Hill, weil mir der Name gefiel und er die selben Initialen wie der Name meiner Mutter hat.
Seine Mutter heißt Hildegard Thieme. Was ich gar nicht wusste…er hat anscheinend nicht nur für seine Filme den Namen geändert, sondern auch Privat. Dort heißen er und seine Frau nämlich „Zwicklbauer-Hill“ mit Nachnamen.
1973 adoptierte das Paar den gemeinsamen Sohn Ross, der 1990 bei einem Autounfall ums Leben kam. Danach suchte Terence seelischen Beistand in einem Kloster und fand in Gesprächen mit Nonnen seinen Frieden. Aus der Ehe stammt auch Sohn Jess, der 1969 das Licht der Welt erblickte.
Für seine stahlblauen Augen wurde er weltberühmt, und kam sogar auf verschiedene Cover (u.a. der Bravo). Oft wurde behauptet er trägt Kontaktlinsen, aber in Interviews hat er das immer wieder dementiert. Die Augenfarbe ist echt, und nicht Braun, wie angenommen. Apropo Bravo…er gewann von 1972-1980 acht mal den Otto in Gold bzw. Silber!
Seine Filme
Mit der Schauspielerei begann Mario im Alter von zwölf Jahren im Film „Vacanze col gangste“. Mit fünfzehn absolvierte er zwei Jahre lang eine Ausbildung auf einer Schauspielschule. Nach verschiedenen eher unbedeutenden „Monumentalfilmen“ trat er, immer noch unter seinem richtigen Namen Mario Girotti, in deutschen Karl May Verfilmungen in Erscheinung. Darunter „Winnetou II“ und drei weitere Filme der Reihe.
Die Wende seiner ganzen schauspielerischen Laufbahn kam 1967 mit dem Film „Gott vergibt…“. Dort spielte er zum ersten Mal mit seinem späteren Hau-Drauf Kumpanen Bud Spencer zusammen. Der Anfang einer ungewöhnlichen Karriere, eines ungewöhnlichen Duos. Es folgten die gemeinsamen Filme „Vier für ein Ave Maria“ (1968) und „Hügel der blutigen Stiefel“ (1969), die allerdings noch kaum etwas mit Humor zu tun hatten, sondern typische Western waren.
Der große Durchbruch kam mit „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ 1970. Kommerziell und humoristisch ein großer Erfolg, der aber ein Jahr später noch durch „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (12 Mio Zuschauer in Deutschland) übertrumpft wurde.
Bis Mitte der 80er Jahre haben Terence und Bud insgesamt 12 gemeinsame Filme gedreht (wenn ich mich nicht verzählt hab, lol). Darunter Kassenschlager wie „Zwei außer Rand und Band“ und „Zwei Asse trumpfen auf“. Letzterer ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme. 1985 war dann das Format abgenutzt. Es kam noch ein letzter Film, „Die Miami Cops“, der für mich ein würdiger Abschluss war.
Wenn Bud und ich zusammen drehen, macht es einfach „klick“ und wir sind lustig.
Zwischendurch hat Terence natürlich auch alleine Filme gedreht, die sogar sehr gut waren. Zum Beispiel „Der Supercop“ und „Mein name ist Nobody“. Ab Ende der 1980er Jahre ließ er sich hauptsächlich auf Fernsehproduktionen ein. Sehr erfolgreich in Italien als „Don Matteo“, von 2000 bis 2008.
Die Sensation kam 1994 – da brachten Terence und Buddy noch einen letzten großen gemeinsamen Film heraus. „Die Troublemaker“ (bei dem T. auch selbst Regie führte) feierten im März 1995 in Dresden Premiere. Und ich war da!!! Noch als kleiner Knirps, hab aber alles mitbekommen. Die Hauptdarsteller kamen mit einer weißen Kutsche am Kino an und zwängten sich durch die Massen an Schaulustigen. Sicherheitskräfte waren total überfordert und mussten sogar die Eingänge alle öffnen, weil es nur noch Drängeleien und Schubsereien gab. Erst am Kinosaal 1 war Schluss für die Massen, ab da kamen nur noch Kinokartenbesitzer rein. Hatten wir leider nicht, aber die Beiden mal live und in Farbe gesehen zu haben war echt einmalig, das werd ich echt nie vergessen!
Noch heute dreht er das was er am Besten kann, Western. Sein bislang letzter Film ist „Doc West“ aus 2008/2009.
Interviews
Ich hab mal bei Youtube bisschen gekramt und tolle Interviews mit Terence (und Bud) rausgesucht. Viel Spaß beim schauen!
Bei Rudi Carell 1977
Wetten Dass…? 1983
Interview bei ZIB 2…einbetten leider deaktiviert :/
Terence Hill ist immer der kleine Junge von damals geblieben und wird heute 70 Jahre jung. Ich hoffe auf noch viele weitere Filme und wünsche alles erdenklich Gute. Ich verneige mich vor dir!