Sir Ian McKellen: „Ich hätte mich viel früher outen sollen!“

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Sie Ian McKellen wünscht sich rückblickend, dass er sich eher als schwul geoutet hätte | Landmark / PR Photos

Es gibt eine Sache, die Sir Ian McKellen an seinem Outing bereut – dass es viel zu spät passierte. Der Schauspieler setzt sich aktiv für die LGBT Community ein und wird für seine Arbeit am 15. Juni mit dem Trevor Hero Award vom Trevor Project ausgezeichnet.

Für ihn ist das natürlich eine große Ehre, über die er sich sehr freut. Doch neben dieser Organisation unterstützt er auch Stonewall UK, eine Organisation, die er 1989 gemeinsam mit anderen Männern und Frauen gründete. Damals war es eine schwere Zeit für Homosexuelle, wie sich der Schauspieler erinnert.

Während Heteros mit 16 Jahren Sex haben durften, war das für Schwule erst mit 21 Jahren erlaubt. Damals gab es sogar ein Gesetz, das es verbot, in der Schule über Homosexualität zu unterrichten. Und genau dieses Gesetz gab bei McKellen den Ausschlag, sich aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen, wie er im Interview mit der ‚Huffington Post‘ erklärte.

Der Schauspieler sprach auch über sein eigenes Coming Out, das trotz der damaligen Zeit keine große Sache war. „Niemand im Theater scherte sich um deine Sexualität, es interessiert sie nur, ob du gut in deinem Job bist. Als ich mich endlich outete und es endlich meiner Stiefmutter, meiner Schwester und meinem Neffen sagte, interessierte sie das einen Scheiß!“ Für seine Stiefmutter war das auch keine große Sache, da sie bereits beim ersten Treffen wusste, dass Ian schwul ist.

Als sich Sir Ian McKellen 1988 öffentlich outete, fiel ihm ein großer Stein vom Herzen und seine Freunde meinten, dass er nicht nur glücklicher als zuvor war, sondern auch ein besserer Schauspieler wurde. „In der Schauspielerei ging es nicht mehr um Verstellung, sondern darum, die Wahrheit zu erzählen. Meine Emotionen wurden freier. Ich konnte besser schauspielern, so wie es wohl bei jedem Job passiert wäre. Jeder ist besser, wenn er ehrlich ist.“

„Ich bereue es und werde es auch immer bereuen, dass ich die Bedeutsamkeit nicht erkannte, mich viel früher zu outen. Denn ich glaube, dass ich eine andere Person und glücklicher gewesen wäre. Selbstvertrauen ist die wichtigste Sache, die man haben kann. Du hast das nicht, wenn ein Teil von dir sich schämt oder du etwas versteckst. Ich kann Leuten versichern, die sich das nicht trauen, dass die Welt sie mehr mögen wird, denn die Menschen mögen Ehrlichkeit und Authentizität.“