Nach islamistisch geprägten Anschlägen in Paris, Nizza und zuletzt Berlin geht die Angst um, dass jederzeit irgendwo auf der Welt der nächste Terroranschlag passieren könnte. Manchmal schießen Leute dabei übers Ziel hinaus. So schoss die amerikanische Fluggesellschaft Delta Air Lines sich jetzt einen gewaltigen Bock, als sie einen arabisch sprechenden Youtuber samt seiner Begleiter aus dem Flugzeug warf.
Adam Saleh (wohnhaft in New York) heißt der junge Mann, der jetzt die Verantwortlichen mächtig in Bedrängnis bringt. Weil er mit seiner Mutter auf Arabisch telefonierte und sich in seiner Heimatsprache mit seinem Freund unterhielt, fackelten die Flugbegleiter nicht lange.
„Wir werden aus dem Flugzeug geschmissen, weil wir eine andere Sprache sprechen. Das ist 2016 und Delta Airlines schmeißt uns raus, weil wir eine andere Sprache sprechen. Ihr Leute seid Rassisten!“, sagt Saleh in eine Twitter-Video, das er aufnahm, als Mitarbeiter ihn aus dem Flieger eskortierten. „Ihr fühlt euch unwohl, weil ich ein Wort in einer anderen Sprache gesagt habe? Ich kanns nicht glauben.“
We got kicked out of a @Delta airplane because I spoke Arabic to my mom on the phone and with my friend slim… WTFFFFFFFF please spread pic.twitter.com/P5dQCE0qos
— Adam Saleh (@omgAdamSaleh) 21. Dezember 2016
Anschließend wurden sie von der Polizei vernommen und mussten erneut durch die Sicherheitskontrolle. Nach 30 Minuten durften die Freunde wieder ihrer Wege gehen, da war ihr eigentlicher Flug schon weg. „Wir fliegen nun mit einer anderen Airline nach New York.“ Danach ging es direkt zum Anwalt, um gegen das erschreckende Verhalten von Delta vorzugehen.
Tja, im Jahr 2016 ist nicht nur Rassismus noch weit verbreitet, man handelt sich auch im Handumdrehen einen waschechten Shitstorm ein. Die Hashtags #BoycottDelta und #DeltaAirlines sind Trending Topic auf Twitter mit zehntausenden Tweets. Die Fluglinie erklärte unter dem öffentlichen Druck auf Twitter…
„Zwei Kunden wurden von dem Flug entfernt, nachdem mehr als 20 Kunden ihr Unbehagen zum Ausdruck brachten. Wir untersuchen gerade, was passiert war. Wir nehmen Vorwürfe von Diskriminierung sehr ernst. Unsere Unternehmenskultur sieht vor, andere Menschen mit Respekt zu behandeln.“
Die Macht eines Youtubers, der 2,24 Millionen Abonnenten und mehr als 264.000 Twitter-Follower hat, sollte man sich besser nicht unterschätzen…