Severino Seeger: Das Urteil ist gefallen!

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DSDS-Star Severino Seeger wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt | Universal Music

Severino Seeger ist mit einem blauen Auge aus seinem Betrugsprozess davongekommen. Er klaute älteren Damen ihr Geld, es ging um 19.000 Euro. Heute wurde in Frankfurt am Main das Urteil gegen den DSDS-Sieger gesprochen.

Der Sänger, der durch die Teilnahme an der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ seinem Leben eine neue Richtung geben wollte, bekam eine Bewährungsstrafe von 1 Jahr und 9 Monaten aufgebrummt. Damit blieb der Richter deutlich unter den von der Staatsanwaltschaft geforderten 2 Jahren auf Bewährung, 100 Sozialstunden und 30.000 Euro Geldstrafe.

Seit dem Morgen saß Severino auf der Anklagebank. Mit Komplizen, zu denen auch sein Cousin zählte, hob er unter einem Vorwand zwischen 2012 und 2013 die Ersparnisse von mehreren Omis ab. Dabei stellte sich die Bande wohl nicht sonderlich schlau an und konnte dingfest gemacht werden. Überwachungsvideos überführten sie.

Positiv angerechnet wurde Severino, dass er geständig und kooperationsbereit war. „Mein Mandant räumt die Vorwürfe ein“, erklärte sein Anwalt Harald Knorr.

Dann erzählte der DSDS-Star seine Geschichte. Dass er nach der Trennung von seiner ersten Frau emotional instabil war und dann von mehreren Leuten so manipuliert wurde, dass er aus Dummheit zum Oma-Betrüger wurde.

Es fiel der Name seines Cousins Aslan. „Er sagte, er würde mit Leuten telefonieren, ich müsste nur hinfahren, Karte und PIN holen und Geld abheben. Ich weiß nicht warum, ich hab einfach ja gesagt, weil ich einfach dumm war.“

Einmal wurden hier 8.000 Euro abgehoben, an anderer Stelle 1.500 und 2.000 Euro. Severino sagt, dass er manchmal selbst gar keine Ahnung hatte, um welche Summen es ging. Er machte einfach mit. Nach eigener Aussage habe er aber nicht jeden Unsinn mitgemacht, sondern auch mal nein gesagt, wenn er weitere Abhebungen tätigen sollte.

Die Festnahme am 19. Dezember 2013 sei ein „Schock“ für Severino gewesen. Erst an diesem Punkt sei er aufgewacht. „Ich bin zu spät wieder Herr meiner Sinne geworden“, gab sich der 28-Jährige reumütig, der mit zwei Bodyguards zum Frankfurter Landgericht kam, offenbar aus Angst, ihm könnte der blanke Hass entgegenschlagen wie auf seiner Facebookseite.

Abschließend nutzte Severino Seeger noch die Chance, sich bei den Opfern zu entschuldigen, denen er „nicht nur materiellen Schaden, sondern auch seelischen“ zugefügt habe. Er kündigte ja bereits im Vorfeld an, das Geld zurückzahlen zu wollen.

Interessant wird sein, wie RTL nun auf das Urteil reagiert. Es steht im Raum, dass ihm der Titel des Superstars formal aberkannt wird. Die Siegprämie von 500.000 Euro darf er allerdings behalten und auch das Album ist schon produziert.