Ryan Murphy: „Glee“ war die beste & schlimmste Zeit seines Lebens

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Ryan Murphy und seine „Glee“-Darstellerin Lea Michele | Bob Charlotte / PR Photos

Ryan Murphy (50) hat nicht nur gute Erinnerungen an seine Zeit als kreativer Kopf von Glee. Es gab auch einige Schattenseiten, von denen der Schöpfer der Kultserie im Interview mit der ‚Entertainment Weekly‘ berichtete.

„Niemand glaubte, dass es etwas werden könnte“, sagte Murphy über die Anfangszeit. Alle 13 Episoden wurden noch vor dem TV-Start abgedreht. Und plötzlich ging alles ganz schnell. Murphy drehte im Sommer 2009 mit Julia Roberts am anderen Ende der Welt den Film „Eat Pray Love“. Als sie wieder heimkehrten, war in den Staaten die Hölle los.

„Ich kehrte mit Julia aus Indien und Bali zurück und es war wie bei den Beatles. Es war so verrückt; man konnte mit diesen Kids nicht das Haus verlassen.“

Mit seinen Kids meint er Lea Michele, Cory Monteith, Heather Morris, Matthew Morrison, Naya Rivera und wie sie nicht alle heißen. Doch der Erfolg brachte auch negative Begleiterscheinungen mit sich.

„Es war die beste und die schlimmste Zeit meines Lebens. Es gab viele interne Streitigkeiten. Viele Leute schliefen miteinander und trennten sich. Es war ein gute Vorbereitung auf die Vaterschaft, so viel kann ich sagen.“

Im Nachhinein scheint Ryan Murphy es auch zu bereuen, allzu eng mit seinen Stars geworden zu sein.

„Ich machte einen Fehler: Wir wurden alle zu persönlich miteinander. Wir liebten es so sehr, dass wir alle miteinander zum Abendessen gingen und rumhingen und immer zusammen waren. Es gab keine Abgrenzung, wer der Boss und wer der Angestellte war. Wir standen uns alle so nahe, dass es einen persönlich traf, wenn irgendwas passierte.“

Als Cory Monteith am 13. Juli 2013 mit nur 31 Jahren in Kanada an einem tödlichen Alkohol- und Drogenmix starb, brach für alle eine Welt zusammen. Am Set von „The Normal Heart“ begegneten sie sich ein letztes Mal. Bei dem Film war Murphy der Regisseur.

„Wir umarmten uns und das letzte, was er zu mir sagte, war, ‚Ich liebe dich man und danke, dass du mir dabei hilfst, wieder auf die Beine zu kommen‘. Und kurz darauf war er tot. Es war, als würde man ein Kind verlieren.“

Besonders Monteiths damalige Freundin Lea Michele verlor durch die Nachricht den Boden unter den Füßen. Ihr Lieblingsmensch war von heute auf morgen nicht mehr da.

„Als ich von Corys Tod erfuhr, war Ryan einer der Ersten, die anriefen. Als Cory am Leben war, half Ryan ihm dabei, wieder gesund zu werden, doch als dieser Tag gekommen war, übernahm Ryan das Kommando und half mir mehr, als ich jemals erklären könnte. Er sorgte sich komplett um mich. Er stellte an jedem einzelnen Tag sicher, dass ich okay war“, erklärte Michele.

Murphy ergänzte, dass die Show sich zu Beginn um Liebe und Akzeptanz drehte, doch später daraus Dunkelheit und Tod wurde. Viele seiner ehemaligen Schauspiel-Zöglinge sind bis heute seine besten Freunde geblieben.

„Glee“ lief von Mai 2009 bis März 2015 auf dem US-Sender Fox. Insgesamt gab es sechs Staffeln und 121 Episoden.