Robin Williams: So schlimm war sein letztes Lebensjahr

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Susan Schneider berichtete bei ‚Good Morning America‘ von der schlimmen Diagnose ihres Mannes Robin Williams | ABC

Das letzte Jahr von Robin Williams war für ihn die Hölle auf Erden. Die Demenz erschwerte ihm so sehr den Alltag, dass er keinen anderen Ausweg sah, als sich das Leben zu nehmen. Williams‘ Witwe Susan Schneider berichtete nun in einem sehr emotionalen Interview für ‚Good Morning America‘, wie sehr der große Schauspieler unter seiner gesundheitlichen Situation litt.

„Wir lebten einen Albtraum“, sagte Schneider über die Symptome der Lewy-Körper-Demenz, die sich immer mehr zu zeigen begannen. Sie berichtete von einem Vorfall im Badezimmer. Sie stand unter der Dusche, als plötzlich ungewöhnliche Dinge vor sich gingen. „Etwas schien nicht zu stimmen. Ich öffnete die Tür und da war Blut. Das Handtuch war mit Blut getränkt und er tupfte sich den Kopf ab.“

„Und ich schrie, ‚Robin, was ist passiert? Was hast du getan?‘ Er zeigte auf die Tür und ich fragte, ‚Hast du dir den Kopf gestoßen?‘ Er nickte.“

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Drei Jahre waren Schneider und Williams verheiratet | Andrew Evans / PR Photos

Ein Jahr lang recherchierte Schneider, was diese Krankheit ist, die ihren Mann tötete. Sie fand heraus, dass die Sehkraft der Patienten beeinträchtigt wird und Objekte nicht mehr erkannt werden. Ihre Erkenntnisse sind der Grund, warum sie Robin Williams nicht böse sein kann, dass er seinem Leben am 11. August 2014 mit einem Gürtel ein Ende setzte.

„Nach über einem Jahr verstehe ich es völlig. Ich verstehe es, Honey. Ich glaube nicht, dass es Absicht war, seinen Kopf an der Tür einzuhauen. Ich weiß, dass er sauer auf sich selbst war und Wut ausdrückte.“

Gründe für den Suizid gab es laut Schneider viele. „Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, was in seinem Kopf vor sich ging, was ihn letztlich zu diesem Schritt bewegte. Ich denke, dass er einfach ‚Nein‘ sagte. Und ich mache ihm keinen Vorwurf. Nicht ein Stück.“

Ausschlaggebender Punkt sei letztendlich die Diagnose Parkinson im Zusammenspiel mit der Demenz gewesen. Noch in der selben Woche wollte der Mann, der in seiner Karriere so viele Menschen mit seinen Rollen zum Lachen brachte, nicht mehr leben.

„Ich meine, er war krank und müde von dem, was vor sich ging, und er bekam diese Parkinson-Diagnose. Wir jagten etwas hinterher und schließlich fanden wir es. Und fühlten diese Erleichterung. Aber gleichzeitig sagten wir auch, ‚Oh mein Gott, was bedeutet das?’“

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Robin mit seiner Tochter Zelda | Instagram

Der Morgen, der die Welt der Familie für immer verändern sollte

Was an jenem 11. August 2014 passierte, schilderte Susan Schneider folgendermaßen. Am Morgen ging sie arbeiten und sagte seiner Assistentin, er solle sie nach dem Aufwachen anrufen. Doch der Anruf blieb aus.

„Ich fragte mich, ‚Warum hat er mich noch nicht angerufen?‘ Dann schickte mir seine Assistentin eine SMS. Darin stand, ‚Er ist noch nicht aufgestanden. Was soll ich tun?‘ In diesem Moment wusste ich, dass etwas Schreckliches passiert sein muss.“

Auf der Heimfahrt habe sie 20 Minuten lang immer wieder „Robin, Robin, Robin“ geschrien. „Ich wollte einfach nur meinen Mann sehen. Und ich konnte ihn sehen und mit ihm beten. Ich konnte ihm sagen, ‚Ich vergebe dir 50 Milliarden Prozent, von ganzem Herzen. Du warst der tapferste Mann, den ich je kannte.‘