Quentin Tarantino wusste über Harvey Weinstein Bescheid

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Quentin Tarantino gab zu, dass er über die Taten von Harvey Weinstein bereits seit Jahren Bescheid weiß | PRPhotos.com, Lisa Holte / PRPhotos.com

Die meisten der Promis, die sich in den letzten Tagen zu Harvey Weinstein äußerten, erklärten, nichts von seiner dunklen Seite gewusst zu haben. Nicht so Quentin Tarantino. Erst jetzt brach der Regisseur sein Schweigen und gab offen zu, schon seit Langem gewusste zu haben, was der Produzent hinter verschlossenen Türen treibt.

„Ich wusste genug, um mehr zu tun, als ich getan habe“, gestand er im Gespräch mit der ,New York Times‘. „Es waren mehr als nur die normalen Gerüchte, der normale Klatsch. Es war nicht aus zweiter Hand. Ich wusste, dass er ein paar dieser Dinge getan hat.“

Rückblickend betrachtet bereut er, nicht eher etwas gesagt zu haben. Denn im Gegensatz zu anderen hätte er nicht befürchten müssen, dass Weinstein seine Karriere zerstören würde. Dafür ist Tarantino schon zu lange ein wichtiger Mann in Hollywood.

„Ich wünschte, dass ich die Verantwortung für das übernommen hätte, was ich gehört habe.“ Er wusste von dem Vorfall mit Mira Sorvino, seiner früheren Freundin, und auch von der außergerichtlichen Einigung mit Rose McGowan. „Ich war schockiert und entsetzt. Ich konnte nicht glauben, dass er das so offen tun würde. Ich fragt mich nur: ,Wirklich? Wirklich?‘. Doch damals dachte ich, dass er besessen von Mira sei. Dass er so vernarrt in sie war, dass er auf schreckliche Weise die Grenze überschritten hat.“

Die Dinge, die Harvey Weinstein verschiedenen Frauen angetan hat, schrieb Quentin Tarantino als Fehltritte ab. Und obwohl er davon wusste, hörte er nicht auf, weiterhin mit dem Produzenten zusammenzuarbeiten.

Er glaubt nicht, dass irgendjemand, der Harvey nahestand, nichts von seinen Taten gewusst hat. Er hofft darauf, dass sich nach ihm auch andere Männer trauen, mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit zu gehen.