Pietro Lombardi und die ARD: Alles ein Missverständnis?

Pietro-Lombardi-Call-My-Name-Cover
Pietro Lombardi | Call My Name Singlecover

Gestern präsentierte die „BILD“ als erstes die Nachricht, dass die ARD Sendeanstalten Pietro Lombardi (18) mit seinem DSDS-Siegertitel „Call My Name“ boykottieren würden. Stimmt das denn?

Die Zeitung hat jetzt noch einmal persönlich bei jemandem nachgehakt, der es eigentlich wissen muss…WDR Hörfunk-Chef Wolfgang Schmitz (62), der auch gleichzeitig der Kopf der ARD Hörfunk-Kommission ist.

Er sagt, dass es nicht der Fall sei, dass Pietro Lombardi bewusst aus dem Programm gestrichen wurde, auch nicht Sarah Engels (18), die den gleichen Titel eingesungen hat.

„Das ist eine Unterstellung. Die Lieder werden von verschiedenen ARD-Stationen gespielt.“ Tatsächlich haben Fans das Lied schon im Radio gehört. Unsere Leserin Kati kommentierte z.B. gestern, „Naja, so ganz kann das aber auch nicht stimmen. Auf hr3 lief das Lied schon mehrfach…“

Die BILD hat geschrieben, dass noch nicht einmal die Jugendsender Jump und 1live „Call My Name“ im Programm spielen. Schmitz hat dazu seine eigene Meinung, die hoffentlich auch auf internen Statistiken beruhen…

„Der DSDS-Siegersong lief letzte Woche auf SR1, bei hr3, bei Antenne Brandenburg und N-Joy. SWR 3 hat am Tag nach dem DSDS-Finale seine Morningshow diesem Thema gewidmet, Pietro Lombardi interviewt und seine Musik gespielt.“

Ein weiteres Argument: Pietro wird diese Woche Gast bei hr3, You FM, SR1 und Bayern 3 für Interviews zu Gast sein. Wie kommt Deutschlands große Zeitung dann auf die Boykott-Behauptung? Angeblich sei „Call My Name“ nur 7x auf allen ARD-Anstalten gespielt worden, während bei einem einzigen Privatsender der Hit 15x im Programm war.

Schmitz sagt, „Gebührenfinanziertes Radio ist unabhängig. Titel werden gespielt, wenn sie zu den jeweiligen redaktionellen Auswahlkriterien einer Radiowelle passen.“ Sowohl internationale als auch nationale Künstler wie DSDS-Gewinner Pietro Lombardi seien davon betroffen. „Die Verkaufszahlen der aktuellen Charts sind im Verhältnis zu unseren 39 Millionen Radiohörern so gering, dass diese nicht unbedingt etwas über die Beliebtheit eines Künstlers aussagen.“

Wir stellen fest, dass die betroffenen Sender eher auf gemischte Inhalte setzen und sich nicht vom DSDS-Hype lotsen lassen. Damit können wir leben, ein komplettes Auslassen des Liedes wäre allerdings wirklich übertrieben gewesen, schließlich wird es ohne Ende gekauft…