Na, ausgeschlafen? Nein? Dann heute besser noch mal ein Mittagsschläfchen einlegen, denn die Oscars 2016 stehen an und werden wie immer zur unchristlichsten Zeit übertragen. Damit ihr mitreden könnt, wenn die beste Freundin euch in der Oscarnacht von der Seite zutextet, sind hier noch einige Fakten zum Filmevent des Jahres.
Die Nominierten…
…Schauspieler sind komplett weiß. Kein einziger Schwarzer erhielt eine Nominierung, was zu einem riesigen Shitstorm führte. Bedenklich ist, dass es sich um keinen Einzelfall handelt. Im Vorjahr war es ähnlich. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die den wichtigsten Filmpreis der Welt veranstaltet, hat durch den öffentlichen Druck massive Änderungen in der Mitgliederstruktur angekündigt.
Beste Chancen hat Leonardo DiCaprio für seine schauspielerische Glanzleistung im Westerndrama „The Revenant“. Für ihn ist es die fünfte Einzelnominierung und er wird ja auch nicht jünger. Heute muss es doch mal für ihn klappen! Seine „Titanic“-Freundin Kate Winslet jedenfalls drückt ihm fest die Daumen. Den Golden Globe hat er schon in der Tasche, der traditionell als Richtungsweiser für die Oscars gilt.
Seine starken Konkurrenten sind Bryan Cranston („Trumbo“), Matt Damon („The Martian“), Eddie Redmayne („The Danish Girl“) und Michael Fassbender („Steve Jobs“).
Bei den Damen wird es wohl auf ein Battle zwischen der Newcomern Brie Larson („Room“) und Jennifer Lawrence („Joy“) hinauslaufen. Beide sind Anfang Januar mit Globes nach Hause gefahren, weil sie in unterschiedlichen Kategorien eingeteilt waren. Falls das für jemanden von Relevanz ist: Jennifer ist die bestbezahlte Nominierte bei den Oscars – $52 Millionen verdiente sie vor Steuern im letzten Jahr.
Brad Pitts „The Big Short“ ist in fünf Kategorien vertreten. „Der Marsianer“ mit Matt Damon in sieben und „Mad Max: Fury Road“ in zehn.
Die Boykottierer
Aufgrund des Diversitätsproblems haben sich einige schwarze Filmschaffende dazu entschieden, die Oscars zu boykottieren. So werden die Plätze von Will und Jada Pinkett Smith sowie Spike Lee leer bleiben. Emotionalen Support gibt es immerhin von Mark Ruffalo, Tyrese Gibson und Snoop Dogg. Idris Elba sagte, „Der Grund, warum ich nach Amerika ging, war, dass die USA die bekannteste Diversitäts-Politik haben…diese nennt sich der amerikanische Traum. Das Problem ist die Kluft zwischen Traum und Realität.“
Albern finden den Boykott Leute wie Ice Cube und Kristen Stewart, die öffentlich zu dem Thema Stellung bezogen. Auch Whoopi Goldberg wetterte, „Ihr wollt etwas boykottieren? Dann geht nicht in die Filme, die euch nicht repräsentieren. Wir haben jedes Jahr diese Unterhaltung. Das kotzt mich an.“
Die Moderation
Chris Rock wird zum zweiten Mal nach 2005 die Oscar Verleihung moderieren. Der Komiker hat angekündigt, die #WhiteOscars in seinem Monolog anzusprechen. Auf Twitter alberte er, „Die #Oscars sind die weißen BET Awards“. Die BET Awards werden jährlich an bedeutende schwarze Künstler vergeben.
„Chris Rock, tu das Richtige und gib ein Statement ab – wir setzen auf dich. Es gibt keinen Witz, den du reißen kannst, um zu verändern, wie wir uns fühlen!!!“, tweetete der „Fast & Furious“-Star Tyrese Gibson.
The #Oscars. The White BET Awards.https://t.co/8qjLR0uysI
— Chris Rock (@chrisrock) 15. Januar 2016
Die Presenter
Zu den Presentern der 88. Oscars gehören Patricia Arquette, Abraham Attah, Cate Blanchett, Emily Blunt, Louis C.K., Steve Carell, Priyanka Chopra, Common, Russell Crowe, Benicio del Toro, Chris Evans, Tina Fey, Ryan Gosling, Louis Gossett, Jr., Kevin Hart, Quincy Jones, Michael B. Jordan, Lady Gaga, Byung-hun Lee, Jennifer Garner, Whoopi Goldberg, Jared Leto, Rachel McAdams, Julianne Moore, Olivia Munn, Dev Patel, Eddie Redmayne, Daisy Ridley, Margot Robbie, Jason Segel, Andy Serkis, Sarah Silverman, J.K. Simmons, Sam Smith, Charlize Theron, Jacob Tremblay, Sofia Vergara, Kerry Washington, The Weeknd, Pharrell Williams, Morgan Freeman, John Legend, J.J. Abrams, Sacha Baron Cohen, Henry Cavill und Reese Witherspoon.
Wenigstens in diesem Punkt gibt es kein Rassenproblem.
Die Goodie Bags
Jeder Nominierte ist ein Gewinner. Goodie Bags im Wert von jeweils $232.000 werden verteilt, in denen sich unter anderem Sexspielzeug, Luxusklopapier, Vampir-Beauty-Behandlungen und Gutscheine für Luxusreisen befinden. Die Academy ist allerdings um ihren guten Ruf besorgt und hat die zuständige Marketingfirma aufgrund von Markenrechtsverletzungen verklagt. Immerhin ist auch eine gute Sache in dem Geschenkkorb dabei – eine 10.000 Mahlzeiten umfassende Spende an ein Tierheim, das sich der Star frei aussuchen darf.
Der Veranstaltungsort
Die Academy Awards werden wie immer im Dolby Theatre (Hollywood & Highland Center) in Hollywood veranstaltet und live in mehr als 225 Länder übertragen. Am 16. Mai 1929 wurde der erste Oscar an Emil Jannings für seine Performances in "The Last Command" und "The Way of All Flesh" vergeben. Damals noch im Hollywood Roosevelt Hotel. Später folgten das Grauman's Chinese Theatre (1944-1946), das Shrine Auditorium (1947-1948), das Academy Award Theatre (1949) und Hollywoods Pantages Theatre (1950-1960). Zwischenzeitlich zog man nach Santa Monica um, bevor es wieder zurück nach Los Angeles ging.
Seit 2002 ist das Kodak Theatre, auch als Dolby Theatre bekannt, der feste Veranstaltungsort der Oscars.
Die Oscar-Statue
2.947 Oscar-Statuen wurden bis heute vergeben. Die goldene Trophäe, die offiziell Academy Award of Merit heißt, ist 34 Zentimeter hoch und wiegt knapp 3,9 Kilo. Anfangs waren die Oscars vergoldete Bronze-Statuen. Heute ist es ein massiver Nickel-Kupfer-Silber-Körper, der mit einer 24-karätigen Goldschicht überzogen ist. Etwa 300 Dollar kostet so ein Goldjunge. Die Herstellung dauert 3 Monate für 50 Statuen.
Die Oscars live im Fernsehen
ProSieben überträgt die Oscars in der kommenden Nacht live aus Los Angeles. Um 00:30 Uhr startet der Countdown mit Annemarie Carpendale. Ab 02:30 Uhr werden zum 88. Mal die Preise vergeben.
Wer zu so später bzw. früher Stunde lieber schläft, der kann sich am Montagmorgen dann auf Promicabana gemütlich die Liste mit allen Gewinnern zu Gemüte führen.