Netflix: „House of Cards“ mit Kevin Spacey endet nach Staffel 6

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„House of Cards“ wird nach der 13 Episoden umfassenden sechsten Staffel abgesetzt | Netflix

Netflix stellt seine Erfolgsserie „House of Cards“ nach 6 Staffeln ein. Das gab der Streaminganbieter laut der Branchenseite ‚Deadline‘ bekannt.

Das Timing ist verdächtig: Zu Beginn der Woche wurde bekannt, dass Hauptdarsteller Kevin Spacey vor mehr als drei Jahrzehnten den damals noch 14-jährigen „Star Trek: Discovery“-Dasteller Anthony Rapp verführen wollte. Spacey entschuldigte sich zwar, will sich aber an nichts erinnern.

Gleichzeitig nutzte der 58-Jährige die Gunst der Stunde, sich als schwul zu outen. Dafür muss er gerade heftige Kritik einstecken, auch wenn der Fall deutlich geringere Ausmaße hat als der von Harvey Weinstein, der über Jahrzehnte Schauspielerinnen sexuell genötigt und belästigt haben soll.

Im Fall Spaceys ging alles gut für den Jungen aus. Er wies die sexuellen Avancen zurück und ging nach Hause.

„Media Rights Capital und Netflix sind zutiefst beunruhigt über die Nachricht von letzter Nacht, die Kevin Spacey betrifft“, gaben die zuständigen Unternehmen in einem gemeinsamen Statement bekannt. „Als Reaktion zu den Enthüllungen trafen die Vorstände beider Unternehmen heute Nachmittag in Baltimore ein, um sich mit dem Cast und unserer Crew zu treffen und sicherzustellen, dass sie sich sicher und unterstützt fühlen. Wie bereits geplant war, arbeitet Kevin Spacey aktuell nicht am Set.“

Dieser hingegen erklärte gestern auf Twitter, „Wenn ich mich wie beschrieben verhalten habe, dann schulde ich ihm die aufrichtigste Entschuldigung für mein zutiefst unangemessenes, betrunkenes Verhalten“. Der Drops ist allerdings gelutscht, die Karriere Spaceys wird wohl eine tiefe Schramme davontragen.

Inzwischen ist auch die Presse-Seite zu „House of Cards“ bei Netflix verschwunden. Ob das mit dem aktuellen Fall zusammenhängt, können wir nicht sagen.