Muhammad Ali hat seinen allerletzten Kampf verloren. Der vielleicht bekannteste und beste Boxer aller Zeiten, der sich selbst als „Der Größte“ bezeichnete, ist tot. Ein Sprecher der Familie bestätigte seinen Tod.
Ali, der am 17. Januar 1942 als Cassius Clay geboren wurde, starb mit 74 Jahren in einem Krankenhaus in Phoenix, Arizona. Zuerst hieß es, er werde wegen Atemwegsproblemen behandelt und könne die Klinik schnell wieder verlassen. Daraus wurde leider nichts mehr.
Der Sprecher Bob Gunnell bestätigte gegenüber ‚NBC News‘, „Nach einem 32-jährigen Kampf gegen die Parkinson-Krankheit, ist Muhammad Ali heute Abend im Alter von 74 gestorben“.
In den vergangenen Jahren wurde er mehrfach ärztlich behandelt, unter anderem wegen einer Harnwegsinfektion und einer leichten Lungenentzündung.
Ali war vier Mal verheiratet und zeugte sieben Kinder. Eine Trauerfeier soll in Alis Heimatstadt Louisville in Kentucky stattfinden.
Muhammad Alis beeindruckende Karriere als Boxer
Sein Debüt als Profiboxer gab Muhammad Ali, der damals noch Cassius Clay hieß, 1960 gegen Tunney Hunsaker, den er nach Punkten besiegte. Hunsaker sagte nach dem Kampf, „Clay war schnell wie ein Blitz. Ich versuchte jeden Trick, den ich drauf hatte, um ihn aus der Balance zu bringen, aber er war einfach zu gut“. Später wurden die beiden gute Freunde.
1963 hatte sich Clay zum Top-Herausforderer von Weltmeister Sonny Liston hochgeboxt, der eine kriminelle Vergangenheit hatte und dem Kontakte zur Mafia nachgesagt wurden. Schon vor dem Kampf am 25. Februar 1964 in Miami begann Clays große Show. Er bezeichnete seinen Gegner als „großen, hässlichen Bären“, der sogar „wie ein Bär“ gerochen hätte. „Nachdem ich ihn geschlagen habe, spende ich ihn dem Zoo“, tönte der Boxer. Da sein Puls beim letzten Wiegen doppelt so hoch war wie normal, gingen viele davon aus, dass Clay einfach Furcht verspürte. Die Antwort gab es im Ring. Trotz zwischenzeitlicher Probleme mit dem Augenlicht, bezwang er Liston in Runde 7 durch einen Technischen K.O..
Nicht lange nach dem Kampf änderte Clay seinen Namen in Muhammad Ali und tat ich mit der Organisation Nation of Islam zusammen. Der Rückkampf endet mit einem schnellen K.O. in der ersten Runde.
Nach seinem K.O.-Sieg gegen Zora Folley 1967 begann für Ali die schwerste Zeit seiner Karriere. Weil er nicht für sein Land in den Vietnamkrieg ziehen wollte, wurden ihm drei Jahre lang die Boxlizenz sowie sein Ausweis entzogen. Wäre das nicht gewesen, wäre Ali wohl noch wesentlich erfolgreicher geworden. „Kein Viet Cong hat mich jemals einen Nigger genannt“, begründete Ali seine Entscheidung gegen den Dienst an der Waffe. 1971 wurde das Urteil aufgehoben.
Am 26.10.1970 kehrte Muhammad Ali gegen Jerry Quarry in den Ring zurück, den er in Runde 3 durch Technischen K.O. besiegte. Es folgte zwei Monate später ein weiterer Sieg gegen Oscar Bonavena, bevor er in Joe Frazier einen seiner wenigen Meister fand. Den „Kampf des Jahrhunderts“ verlor er 1971 nach Punkten. Zuvor spuckte Ali gewohnt große Töne. Frazier sei „zu hässlich, um Champion zu sein“. Und: „Die einzigen Leute, die für Frazier sind, sind weiße Leute in Anzügen, Sheriffs in Alabama und Mitglieder des Ku Klux Klans. Ich kämpfe für den kleinen Mann im Ghetto.“
Drei Mal sollten Ali und Frazier insgesamt aufeinandertreffen. Zwei Mal gewann Ali. Zuletzt im Oktober 1975 beim enorm gehypten Kampf „Thrilla in Manila“, der in der Hauptstadt der Philippinen stattfand. Es war ein Technischer K.O. in der 14. Runde.
Im Jahr zuvor trat er gegen George Foreman an, der damals mit die härtesten Schläge überhaupt austeilte. Der Kampf, der in Kinshasa (Kongo, damals noch Zaire) stattfand, wurde als „The Rumble in the Jungle“ betitelt. Ali schickte Foreman in Runde acht auf die Bretter. Hinterher sagte er, er habe für den Kampf mit Alligatoren und Walen gekämpft, einen „Blitz in Handschellen gelegt“, einen „Fels ermordet“ und einen „Ziegelstein ins Krankenhaus“ geschickt. „Ich bin so gut, dass ich Medizin krank mache.“
Nach drei verlorenen Matches in den Jahren 1978 bis 1981, beendete Muhammad Ali schließlich seine Karriere.