Das was Pietro Lombardi gerade alles erlebt, hatte Mehrzad Marashi (30) schon im letzten Jahr alles durch. Er wurde neuer „Superstar“ bei DSDS, verschwand aber kurze Zeit später schon wieder in der Versenkung.
Jetzt traf die „Bild“ den musikalisch wiedererstarkten Sänger zum Interview. Darin erzählte Mehrzad, an was er jetzt arbeitet und wie er heute zum dem Castingshow-Format steht.
Viele glauben ja, zurecht, dass „Deutschland sucht den Superstar“ nur eine Abzocke des Senders ist und der junge Sänger am Ende sowieso wieder weg vom Fenster ist. Bei den Meisten mag das zutreffen, im Falle von Mehrzad Marashi, war die Sendung aber das Sprungbrett in seine Karriere 2.0.
„Es gibt sehr viele schöne Sachen, die ich durch DSDS erleben durfte und erreicht habe. Die Schattenseite ist allerdings, wenn du einmal von 0 auf 100 geschossen bist, dann sind die Menschen, die dich da hingebracht haben, die mit dem großen Erwartungen.“
Den extremen Hype nach DSDS würde kaum ein normaler Künstler erreichen, „Es ist natürlich klar, dass du nach so einer Show lange brauchst, um an diesen Hype anzuknüpfen.“ Und weiter sagt Mehrzad, die Show sei schon eine tolle Geschichte, weil man in kurzer Zeit auch sehr viel lernt.
„Allerdings ist der Titel ‚Superstar‘ etwas hoch gegriffen, weil Superstar wirst du nicht von heute auf morgen, sondern das braucht seine Zeit. Das musst du dir erarbeiten. Nach zehn Alben bist du vielleicht einer. Da arbeite ich hin.“
Man kann ihn nur zu dieser Erkenntnis beglückwünschen und hoffen, dass sein Nachfolger Pietro Lombardi die Sache genauso realistisch einschätzt. Pietro hatte zwar schon eine Nummer 1 und steht auch mit seinem Album an der Spitze der Charts, es kann aber auch ganz schnell wieder vorbei sein.
Mehrzad Marashi hat sich nicht viel Zeit gelassen, um sich von Dieter Bohlen beruflich zu trennen, für die musikalische Unabhängigkeit ein guter Schachzug. „Wenn der Erfolg und die Aufmerksamkeit abflachen, dann heißt es einfach, noch härter zu arbeiten. Ich habe mich sechs Monate verbarrikadiert, damit ich ein gutes Album zusammenstelle. Ich kann sagen: Ich habe was Geiles auf die Beine gestellt.“
Sein Album „Change Up“ sei eine musikalische Komplettveränderung, weil er zu 100% Mehrzad sein durfte. Vorher war er natürlich nur eine Marionette von RTL & Co.
„Ich habe das als Sprungbrett genutzt ins Musikgeschäft und habe versucht, das Beste daraus zu machen. Ich habe diese Show gewonnen. Der Rest ist natürlich vorgeplant. Der Gewinner bekommt ein Album, die Lieder sind eingegrenzt. Es gibt eine gewisse Anzahl von Songs, von denen du dir welche aussuchst.“
Die Songs hätten allerdings zu jedem passen können, auch zu Menowin, auch zum Checker. „In Amerika werden die Songs direkt für den Gewinner gemacht. Ich denke, dass genau da das Problem in Deutschland ist.“
Und was ist, wenn die neue Platte von Mehrzad Marashi nicht den gewünschten Erfolg bringt?
„Ich bin ein Mensch, der nie aufgibt. Ich bin schon oft genug auf die Fresse geflogen. Wer weiß, was die Zukunft bringt. Vielleicht habe ich irgendwann mein eigenes Label und bin dann mein eigener Chef, was die Musik angeht. Ich bin ein Macher. Ich bin Sänger, ich bin dafür geboren. Es gibt nichts, was ich lieber machen würde.“
Davon könnt ihr euch in seinem aktuellen Musikvideo „Beautiful World“ überzeugen, eine echt geile Single mit Hitcharakter! Echte handgemachte Musik, da kann sich Newcomer Pietro Lombardi noch was abschauen…