Mehmet Scholl: Wutrete nach „Dreierketten“-Krimi gegen Italien

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Mehmet Scholl redete sich in Rage | ARD

Mehmet Scholl ist kein Mann, der um den heißen Brei herumredet. So fand der frühere Bayern-Star und Fußballexperte der ARD nach dem Achtelfinal-Krimi gegen Italien klare Worte in Richtung Jogi Löw und dessen Trainerteam. Die Kernfrage: Warum zum Teufel stellte er die Taktik um und ließ mit Dreierkette spielen?

In seiner jetzt schon legendären Wutrede sagte Scholl: „Es geht ja jetzt auch nicht drum zu motzen. Warum bringt man eine Mannschaft, die so gut funktioniert hat, in diese Situation, dass man sagt, man muss sie auf den Gegner anpassen?!“

2008 und 2010, so Scholl, passten sich die Deutschen gegen Spanien an und verloren. 2010 in Südafrika kickten uns erneut die Spanier raus. 2012 waren es die Italiener, gegen die bei acht Turnieren in Folge nicht gewonnen werden konnte. Gestern wurde der „Fluch“ gebrochen, allerdings mit Hauen und Stechen.

Schließlich bekam Jogis Chefscout Urs Siegenthaler sein Fett weg, von dem Scholl annimmt, dass er Jogi den Floh mit der Dreierkette ins Ohr setzte, anstatt das bewährte 4-2-3-1 zu nehmen. „Der Herr Siegentaler möchte bitte seinen Job machen, morgens liegen bleiben, die anderen zum Training gehen lassen und nicht irgendwelche Ideen…Jogi Löw wacht nicht nachts auf und sagt, ‚Jetzt hab ichs! Dreierkette, Dreierkette, Dreierkette!‘ Nein, da wird im Stab beraten. Das hätte man heute auch anders lösen können.“

Abschließend kam Scholl zu der Erkenntnis, dass Deutschland seiner „Stärke nach vorn beraubt“ wurde.