Kurt Cobain: Tochter Frances Bean mag Nirvana nicht

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Frances Bean Cobain spricht über ihren Vater Kurt Cobain, der mit Nirvana weltberühmt wurde | Twitter

Am 04. Mai wird in den USA die Dokumentation „Kurt Cobain: Montage of Heck“ ausgestrahlt, die seine Tochter Frances Bean Cobain in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Brett Morgen entwickelte. In einem ausführlichen Interview mit dem ‚Rolling Stone‘ verriet die heute 22-Jährige, dass sie nie auf die Musik von Nirvana stand und dass ihr Vater alles andere als ein Held war.

Kurt Cobain beging am 05. April 1994 mit nur 27 Jahren Selbstmord mit einer Überdosis Heroin und einem Kopfschuss. Ein Elektriker fand seine Leiche in einem Raum über der Garage.

„Kurt gelangte irgendwann an den Punkt, an dem er sich für die Kunst aufopfern musste, da die Welt das von ihm verlangte. Ich denke, das war einer der Hauptauslöser dafür, dass er nicht mehr hier sein wollte und dachte, dass die Welt ohne ihn glücklicher wäre. Aber in der Realität hätte ich einen Vater gehabt, wenn er weitergelebt hätte. Und das wäre eine unglaubliche Erfahrung gewesen.“

Über ihre Kurt-Dokumentation

„Sie zeichnet ein Portrait eines Mannes, der versuchte, ein menschliches Wesen zu sein. Als Brett [Morgen] und ich uns zum ersten Mal trafen, war ich sehr spezifisch darin, was ich sehen wollte, wie Kurt dargestellt werden sollte. Ich sagte ihm, ‚Ich will nicht diese Mythologie von Kurt oder die Romantisierung‘. Auch wenn Kurt auf die schrecklichste Art starb, umgibt ihn dieses Geheimnisvolle und eine Romantisierung, weil er für immer 27 sein wird. Das berufliche Leben eines Künstlers oder Musikers ist nicht besonders lang. Kurt erlangte den Status einer Ikone, weil er nie altern wird. Er wird immer relevant und immer schön bleiben.“

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Kurt Cobain mit Courtney Love und Tochter Frances Bean 1993 bei den MTV Video Music Awards | Terry Thompson / PR Photos

Kurt Cobain wollte kein Held sein

„Er wollte, dass seine Band erfolgreich ist, aber er wollte nicht die Stimme unserer verdammten Generation sein.“

Frances Bean Cobain über Nirvana

„Ich mag Nirvana nicht so sehr. Sorry, liebe PR-Leute. Ich stehe mehr auf Mercury Rev, Oasis, Brian Jonestown Massacre. Mich interessiert die Grunge-Szene nicht. Aber ‚Territorial Pissings‘ ist ein verdammt guter Song. Und ‚Dumb‘. Ich weine jedes Mal, wenn ich diesen Song höre.“

War es ihr als Teenager peinlich, die Musik nicht zu mögen?

„Nein, ich hätte mich unbehaglicher gefühlt, wenn ich ein Fan gewesen wäre. Ich war um die 15, als ich realisierte, dass er unausweichlich ist. Selbst wenn ich im Auto saß und das Radio anmachte, war da mein Vater. Er ist größer als das Leben und unsere Kultur ist besessen von toten Musikern. Wir lieben es, sie auf ein Podest zu heben. Wenn Kurt nur ein weiterer Typ gewesen wäre, der seine Familie auf die schrecklichste Art im Stich gelassen hat…aber das war er nicht. Er inspirierte die Leute dazu, ihn auf ein Podest zu heben. Nach seinem Tod wurde er noch größer, als er es zu Lebzeiten war. Man denkt nicht, dass er noch größer hätte werden können, aber es kam so.“