Kevin Spacey outet sich als schwul – wollte er 14-jährigen Anthony Rapp verführen?

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Kevin Spacey wird vorgeworfen, den damals 14-jährigen Anthony Rapp angemacht zu haben | Landmark, Guillermo Proano / PR Photos

Hollywood ist derzeit in keiner guten Verfassung. Nach dem massiven Sexskandal um den Filmproduzenten Harvey Weinstein, den Vorwürfen gegen den nun Ex-Chef der Amazon Studios, Roy Price, und den Anschuldigungen gegen Starfotograf Terry Richardson, steht nun überraschend Kevin Spacey in der Schusslinie, von dem man es wohl am wenigsten erwartet hätte.

„Star Trek: Discovery“-Star Anthony Rapp erinnerte sich an ein Aufeinandertreffen mit dem „House of Cards“-Darsteller vor einigen Jahrzehnten, als er noch ein Teenager war. Damals habe Spacey versucht, ihn ins Bett zu kriegen. Dieser nutzte jetzt die Gelegenheit, um sich als schwul zu outen.

In einem Interview mit ‚Buzzfeed News‘ enthüllte Anthony, dass er einmal von Spacey zu einer Party in dessen Apartment eingeladen wurde. Zu der Zeit waren beide in Broadway-Shows zu sehen und Anthony gerade einmal 14 Jahre jung.

Er schaute in Kevins Schlafzimmer Fernsehen, bis er bemerkte, dass alle anderen Gäste bereits verschwunden waren. Dann sei Kevin reingekommen und habe ihn auf dem Bett platziert. „Er versuchte mich zu verführen. Ich weiß nicht, ob ich diese Sprache benutzt habe, doch mir war bewusst, dass er mit mir sexuell zusammenkommen wollte“, so der heute 46-Jährige.

„Auf dem Counter neben der Spüle sah ich ein Bild von ihm, auf dem er seinen Arm um einen Mann gelegt hatte. Also dachte ich, ‚Oh. Er ist schwul, schätze ich‘. Dann öffnete ich die Tür und sagte, ‚OK, ich ich werde jetzt nach Hause gehen‘. Er folgte mir zur Haustür des Apartments und als ich die Tür öffnete, lehnte er sich an den Rahmen und fragte, ‚Bist du dir sicher, dass du gehen willst?‘ Ich sagte, ‚Ja, gute Nacht‘. Und dann ging ich.“

Kevin Spacey reagiert mit Coming Out

Eigentlich ist es traurig, dass „Coming Outs“ heuzutage überhaupt noch als notwendig angesehen werden, aber wenn man es tut, sollte man sich über den Zeitpunkt im Klaren sein. Im Fall von Kevin Spacey ist dieser denkbar schlecht gewählt.

Sein Statement zu dem angeblichen Anmachversuch:

„Ich habe viel Respekt und Bewunderung für Anthony Rapp als Schauspieler übrig. Ich bin überaus entsetzt, diese Geschichte zu hören. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr an diese Begegnung erinnern, die über 30 Jahre her sein muss. Aber wenn ich mich wie beschrieben verhalten habe, dann schulde ich ihm die aufrichtigste Entschuldigung für mein zutiefst unangemessenes, betrunkenes Verhalten. Und es tut mir Leid, dass er diese Gefühle, die er beschreibt, all die Jahre mit sich herumtragen musste.

Diese Story ermutigt mich dazu, andere Dinge in meinem Leben zu adressieren. Ich weiß, dass es dort draußen Storys gibt und einige von dem Fakt gespeist werden, dass ich mein Privatleben so schütze. Wie die Menschen wissen, die mir am nächsten stehen, hatte ich sowohl mit Männern als auch mit Frauen Beziehungen. Ich hatte mein ganzes Leben hinweg romantische Begegnungen mit Männern und ziehe es nun vor, als schwuler Mann zu leben. Ich möchte offen damit umgehen und das beginnt damit, mein eigenes Verhalten zu hinterfragen.“

Und plötzlich rückt die Weinstein-Geschichte in den Hintergrund. Stars wie Rose McGowan, Debra Messing und Billy Eichner haben Anthony Rapp bereits via Twitter ihre Unterstützung zugesagt und gleichzeitig Kevin Spaceys zur Last gelegtes Verhalten verurteilt.