Katey Sagal: „Eine schrecklich nette Familie“ war frauenverachtend

Sie spielte 10 Jahre lang Peggy Bundy

Bis heute gehört Al Bundy über ganze Generationen hinweg zum Idol vieler Männer, die unzufrieden in einer Ehe festhängen. Wenn man so ein gestörtes Familienleben hat, kann man sich allerdings in der Realität auch genauso gut die Kugel geben.

Vor allen Dingen war eine „Eine schrecklich nette Familie“ aber eines – frauenverachtend. Das meint zumindest die Hauptdarstellerin Katey Sagal, die 10 Staffeln lang an der Seite von Ed O’Neill die Rolle der Peggy Bundy spielte.

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In den Augen von Katey Sagal war „Eine schrecklich nette Familie“ frauenverachtend, doch sie stellte klar, dass es für sie einfach nur eine Rolle war, die sie spielte | Andrew Evans / PR Photos

Pünktlich zum 30. Jubiläum der Show brachte sie im März ihr neues Buch „Graces Notes: My Recollection“ raus, das sie am Montag in der Interviewreihe AOL BUILD vorstellte. Dort verriet sie, dass sie mit dem gezeigten Frauenbild alles andere als einverstanden war.

Sie sagte: „Es war eine sehr frauenverachtende Show. Das war eine Zeit, in der ich klar verstand, dass es mein Job als Schauspielerin ist, das Material zu interpretieren. Es muss nicht unbedingt meinem Glauben entsprechen. Mein Glaube an etwas hat nichts damit zu tun, eine Schauspielerin zu sein.“

„Ich wurde engagiert, um eine Rolle zu spielen. Die dargestellten Frauen wurden in der Show vollkommen ausgenutzt. Das war Teil von Al Bundys Masche – er mochte heiße Frauen und sie zeigten sie ständig.“

Ständig sei Sagal gefragt worden, wie sie nur in so einer Serie mitspielen könne, in der die Frauenwelt dermaßen für dumm verkauft wird. „Ich machte deutlich, dass ich nicht an Zensur glaube und es mein Job ist, das Material zu interpretieren. Natürlich denke ich nicht, dass Frauen auf so eine frauenfeindliche Weise porträtiert werden sollten. Aber Peg Bundy zu spielen, hatte nichts mit meiner Gedankenwelt zu tun. Das war mein Job.“

Für viele Leute sei Al Bundy auch mehr als nur eine Satire gewesen. Sie identifizierten sich mit dem chronisch vom Pech verfolgen Schuhverkäufer. „Das war der Moment, in dem ich diese sehr ernsten Fragen über eine Show gestellt bekam, die einfach nur spaßig gemeint war. Sie sollte lustig sein, unterhalten und uns dazu bringen, über uns selbst zu lachen. Aber einige Leute nahmen es viel zu ernst.“

Katey Sagal feierte mit „Eine schrecklich nette Familie“ ihren Durchbruch im Fernsehen. 1997 endete die Sendung nach einem Jahrzehnt und 263 Folgen. Mit Hauptrollen in Serien wie „Meine wilden Töchter“ und „Sons of Anarchy“ hat die Schauspielerin bewiesen, dass sie ein gutes Händchen bei der Auswahl ihrer Rollen hat. Außerdem synchronisierte sie in „Futurama“ 124 Folgen lang Leela.