Joseph Fiennes spielt Michael Jackson, Twitter spielt verrückt

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Joseph Fiennes und Michael Jackson sehen sich nur bedingt ähnlich | Solarpix/Tom Walck/PR Photos

Joseph Fiennes spielt in einem TV-Film Michael Jackson. Rumms. Das müssen einige Twitter-Nutzer erst einmal verdauen. Darf ein Weißer einen (ehemals) Schwarzen spielen? Viele sind sich sicher, das geht gar nicht.

Mitten in der Diskussion um die vermeintliche Benachteiligung Farbiger in Hollywood, trudelte am Dienstag die Meldung ein, dass der „Shakespeare in Love“-Star in dem Fernsehfilm Elizabeth, Michael & Marlon die Hauptrolle spielen wird.

Die Komödie handelt von einem Road Trip, den Jackson zusammen mit Elizabeth Taylor und Marlon Brando am 11. September 2001 von New York nach Los Angeles unternommen haben soll. An jenem Tag steuerten Terroristen Passagierflugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers. Der Luftraum wurde geschlossen und die Stars saßen praktisch in der Stadt fest. Michael, so Fiennes in einem Interview, habe dann die Idee gehabt, sich ein Auto zu mieten und die Strecke zu fahren.

800 Meilen weit sollen sie nur gekommen sein, dann endete der Trip, der von unzähligen Burger-Stopps für Brando unterbrochen wurde.

Anstößig finden die Leute nicht die Verfilmung an sich, sondern die Tatsache, dass Fiennes in die Rolle des King of Pop schlüpft. „Wer ist an Bord, die Weißwaschung von Michael Jackson zu boykottieren, in der er von Joseph Fiennes gespielt wird?“, fragte ein Twitter-User. Ein anderer schrieb, „Joseph Fiennes (ein weißer Typ!) spielt also Michael Jackson. Ich sage, dass Denzel Washington im nächsten Film Elvis spielen zollte, um fair zu sein.“

Man sollte dazusagen, dass Jackson seit den 90er Jahren immer heller wurde. Vor seinem Tod 2009 war seine Haut käsig-weiß. Aus dem einst hübschen, jungen Mann, wurde ein Schatten seiner selbst. Er schob die Verwandlung auf die Hautkrankheit Vitiligo, eine Pigmentstörung. In Wahrheit soll er sich zusätzlich noch die Haut geblichen haben. Zumindest im Herzen wird er immer ein Afroamerikaner geblieben sein.