Gleich mehrfach versuchte Harvey Weinstein sich an Lupita Nyong’o ranzumachen und die junge Schauspielerin ins Bett zu kriegen. Als sie ihm immer wieder eine Abfuhr erteilte, drohte er damit, ihre Karriere zu zerstören. Für die ,New York Times‘ berichtet die Oscar Gewinnerin über ihre Erfahrungen mit dem Produzenten, den sie 2011 in Berlin kennenlernte.
Damals besuchte sie die Yale School of Drama und träumte nur davon, es in Hollywood zu schaffen. Die beiden tauschten ihre Kontaktdaten aus und Lupita wurde von ihm zu einer Filmvorführung in seinem Zuhause in Westport eingeladen. Er bestand darauf, dass sie Alkohol trinkt und bereits kurz nach Beginn des Films lockte er sie aus dem Kino.
„Harvey brachte mich in ein Schlafzimmer – in sein Schlafzimmer – und erklärte, mir eine Massage geben zu wollen. Ich dachte zuerst, dass er einen Witz machen würde, doch das tat er nicht. Zum ersten Mal, seit ich ihn kennenlernte, fühlte ich mich unsicher. Ich verfiel ein wenig in Panik und dachte schnell daran, ihm stattdessen eine Massage anzubieten. Das würde mir erlauben, körperlich in Kontrolle zu sein, zu jeder Zeit zu wissen, wo sich seine Hände befinden.
Als Harvey Weinstein versuchte, seine Hose auszuziehen, suchte Lupita Nyong’o schnell das Weite.
Es gab noch weitere Treffen der beiden und als die Schauspielerin annahm, dass sie ihm klarmachen konnte, dass er eine Grenze überschritten hat, trafen sie sich zum Abendessen. „Bevor die Vorspeisen kamen, sagte er: ,Lass uns auf den Punkt kommen. Ich habe oben ein privates Zimmer, wo wir den Rest unseres Essen einnehmen können‘“. Als sie ablehnte, musste sie gehen. Auf die Frage, ob alles gut wäre, antwortete Weinstein, „Was deine Karriere angeht, weiß ich es nicht, doch du selbst wirst okay sein“.
Im September 2013 sahen sie sich zur Premiere von „12 Years a Slave“ wieder. Er erzählte Lupita Nyong’o, dass er nicht glauben konnte, wie schnell sie Karriere machte und entschuldigte sich dafür, wie schlecht er sie in der Vergangenheit behandelt hat. „Er schämte sich für seine Taten und versprach mir, mich in Zukunft mit Respekt zu behandeln. Ich sagte Danke und beließ es dabei. Doch ich gab mir selbst das Versprechen, niemals mit Harvey Weinstein zusammenzuarbeiten.“