Harvey Weinstein verliert BAFTA-Mitgliedschaft

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Harvey Weinstein mit seiner Tochter Georgina bei den diesjährigen Golden Globes | PRPhotos.com

Die British Academy of Film and Television Arts, kurz: BAFTA, distanziert sich entschieden von Harvey Weinstein, dem sexuelle Belästigung in mehreren Fällen vorgeworfen wird. In seiner langen Karriere als erfolgreicher Filmproduzent soll er seine Machtposition ausgenutzt und junge Schauspielerinnen zu sexuellen Handlungen gedrängt haben.

In einem Statement der Britischen Akademie der Film- und Fernsehkunst heißt es, „Angesichts der sehr ernsten Anschuldigungen, wurde Harvey Weinstein von BAFTA darüber in Kenntnis gesetzt, dass seine Mitgliedschaft mit sofortiger Wirkung ausgesetzt wird.“

„Während BAFTA in der Vergangenheit zu den Begünstigten von Mr. Weinsteins Charity-Arbeit gehörte, wird das zur Last gelegte Verhalten als völlig inakzeptabel und unvereinbar mit den BAFTA-Werten angesehen.

Das führte zu Mr. Weinsteins Suspendierung und wird von einem formalen Prozess abgelöst, wie er in der BAFTA Konstitution festgeschrieben ist. Wir hoffen, diese Ankündigung sendet eine klare Message aus, dass ein derartiges Verhalten absolut keinen Platz in unserer Industrie hat.“

Unter anderem werfen Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow Weinstein vor, sie in den 90ern bedrängt zu haben. Viele Stars von Brie Larson über George Clooney bis hin zu Patricia Arquette äußerten sich entsetzt zu den Vorwürfen.

Auch Weinsteins Ehren-Orden steht auf der Kippe

Doch damit nicht genug – Weinsteins Beziehung zur britischen Filmwelt ist durch die Anschuldigungen dermaßen beschädigt, dass er womöglich auch seinen Ehren-Orden zurückgeben muss.

Seit 2004 ist der 65-jährige Amerikaner Commander of the British Empire, wegen seiner Verdienste um die britische Filmindustrie.

Wie der ‚Hollywood Reporter‘ berichtet, haben sich mehrere Politiker in einem Brief an Premierministerin Theresa May gewandt, weil sein Orden das ganze Ehrensystem in Misskredit bringen würde.