Harvey Weinstein. Rausschmiss aus der Oscar-Academy

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Harvey Weinstein ist zu einer persona non grata in der Traumfabrik geworden | Lisa Holte / PRPhotos.com

Harvey Weinstein ist kein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences mehr. Die Organisation, die alljährlich die Oscarverleihung ausrichtet, hat dem Filmproduzenten die Mitgliedschaft entzogen. Damit reagiert sie auf die unzähligen Berichte, er habe Frauen sexuell belästigt oder gar schlimmere Dinge gemacht. Unter anderem Angelina Jolie, Gwyneth Paltrow, Rose McGowan und die „Vampire Diaries“-Schauspielerin Alice Evans.

Laut dem ‚Hollywood Reporter‘, entschied sich die Führungsriege bei einem eilig anberaumten Meeting für diesen Schritt. Hätten sie an Weinstein festgehalten, dann wäre das auch schlecht für ihren Ruf gewesen.

Also erklärte die Academy in einem Statement, dass Weinstein „mit sofortiger Wirkung von der Academy ausgeschlossen“ wird. „Wir distanzieren uns nicht nur von jemandem, der den Respekt seiner Kollegen nicht verdient, sondern auch um eine Message auszusenden, dass die Ära der vorsätzlichen Ignoranz und beschämenden Mittäterschaft mit sexuell ausbeutendem Verhalten und Belästigung am Arbeitsplatz in unserer Industrie ein Ende hat.“

Außerdem ist in der Bekanntmachung von einem „zutiefst verstörendem Problem, das keinen Platz in unserer Gesellschaft hat“ die Rede.

Um ein Mitglied auszuschließen, ist eine Zweidrittelmehrheit unter den Academy-Vorsitzenden notwendig. Im Falle von Weinstein sei diese Zahl deutlich übertroffen worden.

Obwohl der Ausschluss mehrheitsfähig war, soll es Bedenken über die Außenwirkung gegeben haben. Unter den Mitgliedern befinden sich auch andere umstrittene Gestalten wie Bill Cosby, Roman Polanski, Stephen Collins und Casey Affleck. Soll man diese jetzt auch ausschließen?

Die logische Antwort auf diese Frage wäre wohl JA, doch in Hollywood ticken die Uhren ja ein bisschen anders.