Die nackten Zahlen klingen nicht schlecht: 180,2 Millionen Dollar spielte das „Ghostbusters“-Remake mit Melissa McCarthy, Kristen Wiig und Chris Hemsworth bislang ein. Doch die Wahrheit ist, dass die Komödie vielleicht mit massiven Verlusten ihr Gastspiel in den Kinos abschließen wird, wenn nicht noch ein Wunder geschieht.
Experten rechnen damit, dass am Ende der Spielzeit, die in einigen Ländern wie Frankreich oder Japan gerade erst beginnt, ein Minus von geschätzten $70 Millionen auf dem Tacho stehen wird.
Doch wie konnte es so weit kommen? Sony rechnete sogar Monate vor dem Kinostart damit, dass ein zweiter Teil des rein weiblichen Reboots folgen wird. Davon ist man nun wohl im stillen Kämmerlein abgerückt, angesichts der ernüchternden Zahlen.
Der ‚Hollywood Reporter‘ berichtet von einem Produktionsbudget in Höhe von $144 Millionen. Hinzu kamen riesige Ausgaben für Marketingkampagnen. Um das alles wieder reinzuholen, seien Einnahmen von $300 Millionen nötig.
Eine Teilschuld trifft zum Beispiel die ungeschickte Aussage, es würde sich um eine Fortsetzung der erfolgreichen Filmreihe aus den 80ern mit Bill Murray handeln. Im Trailer hieß es „vor 30 Jahren“, was es so aussehen ließ, als ob die Geschichte in der Neuzeit fortgeführt wird. Das ist allerdings nicht der Fall. Dadurch gab es einen riesigen Shitstorm – kein Trailer wurde so oft mit „Dislikes“ abgestraft wie dieser. Bis heute sind es fast 1 Million. Viele waren auch nicht damit einverstanden, dass der Hauptcast nur aus Frauen besteht.
Schließlich hagelte es auch noch miese Kritiken der Fachpresse (von einigen Outlets, nicht von allen). Der Teufel scheißt ja bekanntlich auf den größten Haufen.
Ein Sprecher von Sony gab jedoch versöhnliche Töne von sich. „Wir sind stolz auf Paul Feigs mutigen Film, den die Kritiker wie die Zuschauer lieben. Eine 30 Jahre alte Marke wurde wieder zum Leben erweckt und an moderne Zeiten angepasst. Das Ergebnis ist, dass wir viele Ideen in Arbeit haben, das Ghostbusters-Universum weiter auszuschöpfen.“ In Planung sind animierte Filme und Serien. Zudem gibt sich der Rep zuversichtlich, dass sich potenzielle Defizite aus den Ticketerlösen durch Merchandising-Verkäufe in Luft auflösen werden.