George Clooney kritisiert „Weiße Oscars“

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Selbst George Clooney ist nicht einverstanden mit der Nominierungspolitik bei den Oscars | Landmark / PR Photos

Während viele afroamerikanische Schauspieler zum Boykott der nächsten Oscarverleihung aufrufen, hat sich nun auch George Clooney zu Wort gemeldet, der es als eine riesengroße Sauerei empfindet, dass zum zweiten Mal in Folge keine schwarzen Schauspieler von den fast 6.000 Mitgliedern der Academy of Motion Picture Art and Scienes (MPAA) nominiert wurden.

„Wenn man 10 Jahre zurückdenkt, dann machte die Academy einen besseren Job. Man denkt daran, wie viele Afro-Amerikaner nominiert waren“, sagte Clooney im Interview mit ‚Variety‘.

Dann zog er den Vergleich zu seinen weiblichen Kollegen. Nur wer jung und knackig ist, kann auf die wirklich dicken Fische hoffen. Nicht zu vergessen der Gehaltsunterschied zu den Männern, der durch Jennifer Lawrence öffentlich angeprangert wurde.

„Ich finde es toll, dass wir in einer Branche sind, in der in den 1930er Jahren die meisten Hauptrollen an Frauen gingen. Und jetzt hat es eine Frau über 40 schwer, Hauptdarstellerin in einem Film zu werden. Wir sehen eine Bewegung. Jennifer Lawrence und Patricia Arquette haben sich laut gegen Gagen-Ungleichheit ausgesprochen, einen Stempel auf den Gedanken gesetzt, dem wir Aufmerksamkeit schenken müssen. Doch wir hätten das schon lange davor tun sollen.“

„Ich denke, dass Afro-Amerikaner nicht ganz Unrecht haben, wenn sie sagen, dass die Industrie sie nicht gut genug repräsentiert. Ich finde, das ist absolut richtig. Lasst uns nur auf die Nominierten zurückblicken. Ich denke, dass es um 2004 schwarze Nominierte gab – wie Don Cheadle, Morgan Freeman. Und plötzlich hast du das Gefühl, dass wir uns in die falsche Richtung bewegen.“

„Es wurden Nominierungen nicht berücksichtigt. Es gab in diesem Jahr vier Filme: Creed hätte Nominierungen bekommen können, Will Smith hätte für Concussion eine Nominierung erhalten können, Idris Elba für Beasts of No Nation und Straight Outta Compton auch. Und mit Gewissheit im letzten Jahr die Selma-Regisseurin Ava DuVernay – ich finde es einfach lächerlich, sie nicht zu nominieren.“

„Im Übrigen sprechen wir hier nur über Afro-Amerikaner. Hispanos sind noch schlechter dran. Wir müssen besser in diesen Dingen sein. Wir waren einmal besser.“

Dass es so nicht weitergehen kann, hat inzwischen auch die Academy erkannt. Die Präsidentin Cheryl Boone Isaacs erklärte gegenüber ‚Deadline‘, dass in Zukunft mehr Vielfalt vorherrschen soll. Man wird sie beim Wort nehmen.