„Fyre Festival“-Debakel kostet die Bahamas Millionen

Das verkorkste Fyre Festival, das dieses Wochenende in der Karibik stattfinden sollte, war nicht nur für die Besucher eine Vollkatastrophe. Auch die Bahamas treffen die Ereignisse mit voller Wucht. Dem Inselstaat könnte das Horror-Event Millionen kosten!

Fyre-Festival
Wenigstens gab es Holzbuchstaben am Strand, die auf das Fyre Festival hinwiesen | schapleigh/Instagram

Die Bahamas leben praktisch ausschließlich vom Tourismus, deshalb ist solch eine Negativ-PR Gift fürs Geschäft. Im Raum stehen Imageverluste, die in Geld aufgewogen in die Millionen gehen sollen. Die vermögenden Musikfans hätten im Idealfall gutes Geld auf den Inseln gelassen.

Wie wir berichteten, sollten bei dem exklusiven Event Musik-Acts wie Blink 182, Tyga und Major Lazer auftreten. Obendrein sollten die Gäste, die zwischen $1.000 und $12.000 für Tickets bezahlten, mit gutem Essen versorgt werden.

Doch statt eines erstklassigen Mittagsmenüs, gab es nur ladschige Toastbrote. Statt Musik, ausgefallenen Strom. Statt Luxus-Unterkünften, zusammengefallene Zelte.

Der Rapper Ja Rule, der zu den Veranstaltern gehört, betonte heute auf Twitter, dass es sich nicht um Betrug gehandelt habe. „Ich entschuldige mich von ganzem Herzen, das ist NICHT MEINE SCHULD. Aber ich übernehme die Verantwortung.“

Had an unforgettable experience at the #Fyre Festival – happy to have survived

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Das Unternehmen im Hintergrund veröffentlichte ein längeres Statement auf der offiziellen Webseite.

Billy McFarland and Ja Rule wollten ihre Leidenschaft für Technologien, dem Ozean und der Rapmusik in einer Partnerschaft miteinander verinden. Dies führte schnell zu der Idee, ein Festival auf die Beine zu stellen.

„Sie waren einfach nicht auf das vorbereitet, was als nächstes passieren oder wie groß die Sache werden würde. Sie begannen damit, eine Webseite zu entwickeln und eine virale Kampagne zu starten. Ja half beim Buchen der Künstler und sie hatten hunderte Einheimische an der Hand, die ihnen halfen. Plötzlich sollten sie eine kleine Insel verwandeln und ein Festival aufziehen. Tausende Leute wollten kommen.

So toll die Inseln auch sind, die Infrastruktur für ein Festival dieser Größenordnung musste von Grund auf neu gebaut werden. Also entschieden wir, buchstäblich eine Stadt zu bauen. Wir dachten, wir seien bereit, bis jeder anreiste.

Das Team war überfordert. Der Flughafen gerammelt voll. Die Busse waren nicht geschaffen für so viel Beladung. Und der Wind vom rauen Wetter zerstörte am Morgen der Ankunft die Hälfte der Zelte. Das ist eine inakzeptable Erfahrung für die Gäste und das Fyre Team übernimmt die volle Verantwortung für die aufgetretenen Probleme.

Jeder sorgte sich um unsere Gäste. Sie brauchten einen Schlafplatz und jeder gab sein Bestes, alles wieder aufzubauen. Wir brachten jeden zum Strand und bauten so schnell es ging so viele Zelte und Betten wie möglich. Aber als noch mehr Gäste ankamen, waren wir der Situation nicht mehr gewachsen. Letztendlich gab es auch Sicherheitsbedenken, also mussten wir das Festival verschieben. Die Reaktion auf diese Verschiebung trat unmittelbar und heftig ein. Wir hatten keine andere Wahl, also begannen wir mit dem Prozess, die Gäste schnell und sicher zurück nach Miami zu bringen. Unsere oberste Priorität als Unternehmen ist es, die Wohlergehen und die sichere Rückkehr aller unserer Gäste sicherzustellen.“

Alle Festivalbesucher sollen eine Erstattung in voller Höhe erhalten und im nächsten Jahr VIP-Tickets erhalten. Nächstes Jahr? Ganz richtig. 2018 will man ein Luxus-Festival auf die Beine stellen, das seinen Namen auch verdient. Dann allerdings auf amerikanischem Boden.